Halbjahresbilanz Auto 1 kann Retail-Roherträge deutlich steigern

Quelle: dpa/ma

Der Internet-Händler ist seinem Ziel, im Laufe des nächsten Jahres schwarze Zahlen zu schreiben, einen guten Schritt näher gekommen. Insbesondere der Verkauf an Privatkunden wird immer rentabler.

Zur Auto-1-Gruppe gehören unter anderem die beiden Unternehmen „Autohero“ und „Wirkaufendeinauto.de“.
Zur Auto-1-Gruppe gehören unter anderem die beiden Unternehmen „Autohero“ und „Wirkaufendeinauto.de“.
(Bild: Autohero)

Der Online-Gebrauchtwagenhändler Auto 1 will im laufenden Jahr stärker wachsen. Der Jahresumsatz werde bei 6 bis 7 Milliarden Euro liegen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in Berlin mit. Zuvor lag die Erwartung bei 5,7 bis 6,8 Milliarden.

Die Prognose für die Rohergebnis-Spanne und die Marge für das operative Ergebnis bestätigte das Management, während das Absatzziel leicht eingedampft wurde. Auto-1-Chef Christian Bertermann sieht das Unternehmen angesichts steigender Bruttogewinne je verkauftem Auto auf „einem guten Weg“, bis Ende 2023 operativ profitabel zu sein. An der Börse reagierten die Anleger positiv.

Roherträge über 1.000 Euro pro Fahrzeug

Im Privatkundengeschäft über den Online-Marktplatz „Autohero“ hat sich das Rohergebnis pro verkaufter Einheit im zweiten Quartal auf über 1.000 Euro verbessert. Dieses beim Börsengang festgelegte Ziel wurde damit ein Jahr früher erreicht als gedacht, wie Auto-1-Chef Bertermann betonte. Nach Berechnungen von »kfz-betrieb« machte der Retail-Kanal im zweiten Quartal 9,5 Prozent des gesamten Absatzvolumens des Händlers aus.

Aber auch im deutlich wichtigeren Gewerbekundenverkauf liegt der Rohertrag mittlerweile so hoch, dass sich über beide Kanäle hinweg eine Steigerung des durchschnittlichen Rohergebnisses um 9,4 Prozent auf 761 Euro je Einheit ergeben hat.

Aktienkurs wieder über 10 Euro

Der in den vergangenen Monaten stark gebeutelte S-Dax-Wert notierte am Mittwoch erstmals seit Anfang Juni wieder über 10 Euro. Allerdings kostet die Aktie damit weiterhin nur einen Bruchteil ihres Platzierungspreises von Anfang 2021. Damals waren die Papiere zu je 38 Euro an die Börse gebracht worden. Nach einem anfänglichen Anstieg bis auf 57 Euro drehte der Wind schnell. Seither ging es beständig nach unten.

Von April bis Juni konnte Auto 1 den Umsatz im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um fast zwei Drittel auf 1,74 Milliarden Euro steigern. Dabei wuchs die Zahl der verkauften Fahrzeuge wie bereits bekannt um gut 16 Prozent auf 166.100. Verglichen mit dem Auftaktquartal ließ die Dynamik damit etwas nach. In den ersten drei Monaten war der Absatz noch um fast ein Drittel nach oben geschnellt. Und auch im Gesamtjahr dürfte die Nachfrage etwas nachlassen.

Absatzerwartung etwas schwächer

Auto 1 erwartet nun statt maximal 770.000 nur noch 725.000 Autos verkaufen zu können. Bis zu 650.000 sollen dabei aus dem Geschäftskunden-Bereich kommen und bis zu 75.000 aus dem Privatkunden-Geschäft. Gleichzeitig verdient Auto 1 aber je verkauftem Fahrzeug immer mehr.

Operativ musste Auto 1 im zweiten Quartal nichtsdestotrotz einen Verlust von fast 47 Millionen Euro verbuchen und damit mehr als doppelt so viel wie ein Jahr zuvor. Die entsprechende Marge verschlechterte sich von minus 2,1 auf minus 2,7 Prozent und bewegt sich damit in der unteren Hälfte der angestrebten Spanne von minus 2 bis minus 3 Prozent für das Gesamtjahr.

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