Kriminalität Autohaus erleidet Millionenschaden durch Sprengung
Ein Bankautomat in einem angrenzenden Gebäudeteil ist einem Autohaus nahe Zürich zum Verhängnis geworden: Unbekannte haben das Gerät gesprengt – und damit erheblichen Sachschaden an Fahrzeugen und der Immobilie verursacht.

Es ist eine Masche, mit der osteuropäische Banden auch hierzulande seit Langem ihr kriminelles Geschäft betreiben: Um an das Geld von Bankautomaten zu kommen, fluten sie diese mit brennbarem Gas und sprengen sie anschließend im wahrsten Sinne des Wortes in die Luft.
So geschehen kurz vor Weihnachten in einem Industriegebiet in Volketswil, nahe Zürich. Unbekannte sprengten einen Bankautomaten der Zürcher Kantonalbank (ZKB) und erbeuteten umgerechnet etwa 100.000 Euro.
Bankomat im Nebenraum
Das Dumme für Gilian Yesilgüller und sein Team: Der Bankomat war in einem kleinen Nebenraum des Autohauses installiert. Genauer gesagt in der Blitz-Garage, jenem Renault-Vertragspartner, in dem Yesilgüller Verkaufsleiter und stellvertretender Geschäftsführer ist. Durch die Sprengung entstand ihm ein Schaden von über einer Million Euro.
Fünf Fahrzeuge standen innerhalb des Sprengradius, wovon ein Neuwagen durch die einstürzende Mauer beschädigt wurde. Die Detonation zerstörte außerdem Fensterscheiben und Mauerwerk, beschädigte mehrere Bodenplatten und zahlreiche Deckenelemente des Gebäudes. Ziel des Sechs-Mann-Betriebs ist es nun, das Tagesgeschäft mit allen Mitteln so gut wie möglich aufrechtzuerhalten.
Als ein Mitarbeiter des „Auto Gewerbe Verbands Schweiz“ (AGVS), dem Pendant zum Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), über einen Monat nach dem Vorfall das kleine Autohaus besucht, sind Arbeiter gerade dabei, eine Schutzwand hin zum ursprünglichen Bankomaten-Raum zu errichten. Auch die Decke hat einiges abkommen, ist aber stabil geblieben.
Warten auf Freigabe durch Versicherung
Dass die Arbeiten erst jetzt begonnen haben, hat einen einfachen Grund: Zuerst musste Gilian Yesilgüller die Freigabe der Gebäudeversicherung in Händen halten. Bei einem anspruchsvollen Fall wie diesem braucht es etwas mehr Zeit – und das Verständnis aller Beteiligten.
Dazu gehören auch die Kunden und Partner, die für Yesilgüller ein Hoffnungsschimmer in der dunkelsten Stunde des 1982 gegründeten Betriebs sind: „Dutzende haben uns angerufen, sich erkundigt und einige sind sogar vor Ort vorbeigekommen. Die Solidarität ist groß“, berichtet er.
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