Autohaus König hat die halbe Milliarde Euro im Visier

Autor Christoph Baeuchle

Das Berliner Autohaus König hat sich für 2019 ambitionierte Ziele gesetzt, für die der Händler im laufenden Jahr die Weichen gestellt hat. Bei der Hauptmarke der Gruppe nimmt das Unternehmen jetzt allerdings etwas Gas weg.

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Große Nummer in den ostdeutschen Bundesländern: Autohaus König.
Große Nummer in den ostdeutschen Bundesländern: Autohaus König.
(Bild: Baeuchle/»kfz-betrieb«)

Die Autohausgruppe Gotthard König in Berlin ist weiter auf Expansionskurs. Mehrere große Übernahmen haben Absatz und Umsatz nach oben getrieben. An den nunmehr 48 Standorten verkaufte die Gruppe 2018 rund 29.200 Fahrzeuge nach 25.600 Fahrzeugen im Jahr zuvor.

„Wir haben die Marke von 30.000 verkauften Einheiten in diesem Jahr knapp verfehlt“, sagte Dirk Steeger. Der Geschäftsführer vom Autohaus G. König sieht sowohl interne als auch externe Gründe dafür. Neben der Kaufzurückhaltung in den vergangenen Wochen war ein weiterer Grund, „dass unsere neuen Betriebe ihre volle Leistungskraft noch nicht entfaltet haben“. Dies werde erst in den nächsten Monaten der Fall sein.

Von den knapp 30.000 verkauften Fahrzeugen stammt mehr als jedes zweite aus dem Renault-Konzern. Mit rund 12.000 Renault-Pkw hat das Berliner Autohaus in Deutschland knapp jedes zehnte Auto mit dem Rhombus verkauft. Hinzu kommen weitere je 2.500 Renault-Nutzfahrzeuge und Dacia-Modelle.

„Wir haben in unseren Märkten eine gute Performance erzielt“, betont Steeger. Allerdings sei weiteres Wachstum mit den Marken Renault und Dacia derzeit nicht vorgesehen und auch vom Hersteller nicht gewünscht.

Wachstumspotenziale sieht der Geschäftsführer dagegen bei den Marken der FCA-Gruppe. Seit 2016 verkauft das Autohaus König Fiat und Abart sowie Alfa Romeo, Jeep und Fiat Professional.

Sieben neue Standorte in Sachsen-Anhalt

Durch Zukäufe hat die Autohausgruppe in den vergangenen Jahren den Absatz der italienischen Marken deutlich erhöht. „Wir übernahmen Anfang des Jahres die Autohaus-Röttig-Gruppe mit sieben Autohäusern an fünf Standorten in Sachsen-Anhalt.“ Hier will König in den beiden ehemaligen Opel-Betrieben nun die Marken Fiat und Jeep verkaufen.

Im Mai übernahm König den Betrieb des insolventen Autohauses Schmidt in Halle. König bietet an dem Standort die Marken Fiat, Alfa Romeo und Jeep an, die Verträge für Kia und Honda hat das Autohaus nicht übernommen. Der Standort umfasst neben dem Haupthaus auch eine denkmalgeschützte Ausstellungshalle mit rund 4.000 Quadratmetern. Hier will König künftig junge Gebrauchtwagen verkaufen.

„Wir möchten viele der neuen Standorte mit neuen Marken belegen“, kündigt Steeger an. Das gilt sowohl für die sachsen-anhaltinischen Standorte der einstigen Röttig-Gruppe als auch für das Mehrmarkenhaus in Halle.

König will in Brandenburg und Sachsen-Anhalt wachsen

Durch die übernommenen Betriebe in den vergangenen Monaten hat die König-Gruppe nunmehr 48 Standorte in den fünf Bundesländern Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Sachsen und Mecklenburg-Vorpommern. „Unser Ziel ist es, gerade unser Engagement in Brandenburg und Sachsen-Anhalt zu verstärken“, bekräftigt Steeger die eingeschlagene Strategie.

Bereits für Anfang 2019 sind weitere Eröffnungen geplant. So will die Autohausgruppe im Januar eine Filiale (Fiat und Jeep) in Frankfurt/Oder und im Februar einen Fiat-Standort in Berlin Pankow eröffnen.

„Weiteren Übernahmen stehen wir zwar offen gegenüber“, betont Steeger. „Aber 2019 wollen wir zunächst konsolidieren.“ In den Fokus rücken also stärker die Rendite und der Umsatz. Bei den Einnahmen will der Geschäftsführer in den nächsten Monaten dennoch stark zulegen, schließlich sollen sich die zuletzt getätigten Übernahmen auszahlen. Nach einem Umsatz von rund 440 Millionen Euro im laufenden Jahr will Steeger 2019 die 500-Millionen-Euro-Grenze knacken.

Schließlich gibt Steeger einen Einblick in die perspektivische Planung seiner Mehrmarken-Strategie: „Wir suchen einen dritten Partner, der neben FCA und Renault ein weiteres starkes Standbein für uns werden kann.“

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