Azubis machen Pritschenwagen flott

Autor / Redakteur: Christoph Baeuchle / Christoph Baeuchle

Der VW T4 hatte einen wirtschaftlichen Totalschaden, doch die Nachwuchskräfte der Kfz-Innung Göppingen haben ihn für eine soziale Einrichtung wieder flott gemacht.

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Azubis der Kfz-Innung Göppingen reparierten einen VW T4 für eine soziale Einrichtung.
Azubis der Kfz-Innung Göppingen reparierten einen VW T4 für eine soziale Einrichtung.
(Foto: Kfz-Innung)

Zwei gute und sinnvolle Dingen hat die Kfz-Innung Göppingen miteinander verbunden: die Ausbildung der Nachwuchskräfte mit einem sozialen Engagement. In einem gemeinsamen Projekt, das die Innung erstmals durchgeführt hat, haben die Auszubildenden den Pritschenwagen einer sozialen Einrichtung wieder auf Vordermann gebracht.

Ende 2012 begann das Projekt: Ein alter Pritschenwagen stand vor dem Aus. Jahrelang setzte die Staufen Arbeits- und Beschäftigungsförderungs GmbH, die Dienstleistungen rund um Haus, Kinder und Pflege vermittelt, das Fahrzeug für die Gartenarbeit ein. Es war ein eher seltener VW T4 mit Doppelkabine und Pritsche, Baujahr 1998, und einem Kilometerstand von fast 200.000.

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Vor den Jugendlichen stand ein wirtschaftlicher Totalschaden, die Kosten für die Reparatur hätten sich eigentlich nicht gerechnet. Doch dann machten sie sich mit Eifer an die Arbeit. Zwei Tage verbrachten sie statt im Klassenzimmer in der Werkstatt, hinzu kamen zahlreiche freiwillige Samstagsschichten, zu denen allerdings nicht immer alle kamen.

„Wir können sehr stolz auf unsere Azubis sein, sie haben alle gute Arbeit geleistet“, zieht Hans-Walter Schurr von der Kfz-Innung Göppingen ein Fazit. Dabei haben die Jugendlichen nicht nur viel über das Fahrzeug gelernt, sondern auch ihre soziale Kompetenz gesteigert.

Die Nachwuchskräfte erhielten auch einen Einblick in die Technik und Fahrzeugreparatur, der ihnen sonst verwehrt geblieben wäre. So bauten die Experten eine Bremse komplett neu ein und sprachen die Arbeitsschritte mit den Jugendlichen zuvor genau durch. Im normalen Ausbildungsalltag kommt dies häufig zu kurz.

Doch nicht nur die Jugendlichen waren bei der Sache, sondern auch die Unternehmen. „Es war sensationell, dass die Betriebe so viel Einsatzwillen gezeigt haben“, lobt Schurr So habe beispielsweise selbst der TÜV das Auto zum Schluss kostenlos geprüft und Hahn Automobile aus Ebersbach hat den Wagen komplett lackiert, was einem Wert von 3.000 Euro entspricht.

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