Bentley-Premieren mit SUV und Diesel

Autor / Redakteur: Ampnet/gr / Jens Scheiner |

Die britische Nobelmarke steht vor zwei Neuerungen: Ein SUV wird kommen und dazu erstmals ein Diesel. Der Techniktransfer aus dem Konzern soll helfen, den Absatz der Marke zu verdoppeln.

Ab 2016 soll der Edel-SUV auf den Markt kommen.
Ab 2016 soll der Edel-SUV auf den Markt kommen.
(Foto: Ampnet)

Das erste Sport-Utility-Vehicle (SUV) der englischen Luxusmarke Bentley wird mit einem Zwölf-Zylinder-Motor ausgerüstet. Ferner wird der Nobel-Hersteller sein erstes Diesel-Fahrzeug auf den Markt bringen. Laut Wolfgang Dürheimer, Chef der Nobelmarken Bentley und Bugatti, wird das für 2016 avisierte neue Modell „das stärkste, schnellste und luxuriöseste SUV auf dem Weltmarkt“ sein.

Die Interessenten können zudem davon ausgehen, dass es auch das teuerste sein wird. Zwar fehlen konkrete Angaben zur Preispositionierung noch, doch als Richtwert darf ein Betrag von 200.000 Euro gelten. Einen ersten Ausblick auf das neue Modell hatte Bentley mit dem EXP 9 F vor zweieinhalb Jahren auf dem Genfer Automobilsalon gegeben.

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Der Zwölfzylinder-Motor basiert auf dem schon länger im Konzern verwendeten W12-Aggregat, das allerdings von Bentley mit zwei Turboladern bestückt wird und in den verschiedenen Modellen der Continental-Baureihen zwischen 560 PS und 630 PS leistet. Dass das neue SUV mit weniger als 600 PS angeboten wird, ist deshalb nicht zu erwarten. Gleichzeitig wird der VW-Konzern die Produktion seiner W12-Aggregate am Bentley-Standort im mittelenglischen Grewe konzentrieren.

Verschiedene Antriebsvarianten

Nach den Planungen der Bentley-Verantwortlichen soll dem ersten SUV mit dem Zwölf-Zylinder-Ottomotor bereits nach einem Jahr eine Ergänzung des Motorangebots folgen. Während des Ausbaus der Modellreihe ist somit eine weitere Premiere vorgesehen. Wie das Unternehmen mitteilte, ist die Entscheidung über eine Diesel-Variante gefallen. Allerdings wird es nicht der zuletzt im Audi Q7 eingesetzte 6,0-Liter-Selbstzünder sein, sondern ein V8-Motor, der mit großer Wahrscheinlichkeit auf den bereits im Audi A8 und VW Touareg verwendeten Antrieb basiert. Zur Vervollständigung der neuen Modellreihe käme dann noch ein Plug-in-Hybrid in Betracht, wie ihn Porsche jetzt für den Cayenne vorstellte.

Überlegungen, einen Dieselmotor ins Programm zu nehmen, gibt es bei Bentley schon seit vielen Jahren. Zu Testzwecken sind vor längerer Zeit Limousinen damit bestückt worden, die aber über das Versuchsstadium nicht hinaus kamen. Weil der Diesel bauartbedingt über ein höheres Drehmoment verfügt als Otto-Motoren gleichen Hubraums, wurde dieser Antrieb als sehr geeignet für eine Bentley-typische Art der Fortbewegung angesehen. Da aber in den beiden wichtigsten Absatzgebieten der Luxusmarke, USA und China, Dieselantriebe nicht so wohlgelitten sind wie in Europa, hatte man bislang Abstand von einem derartigen Projekt genommen.

Dürheimer verfügt schon über Erfahrungen mit der Verwandlung eines reinen Anbieters von Ottomotoren zum Vollsortimenter. Als Entwicklungschef bei Porsche brachte er die Adaption des Selbstzünders für den Cayenne auf den Weg. Der Bentley-Chef geht davon aus, dass sein Unternehmen mit Hilfe des neuen Luxus-SUV bereits deutlich vor 2020 weltweit mehr als 15.000 Fahrzeuge absetzen kann. Das wären nahezu 50 Prozent mehr als gegenwärtig.

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