BMW 7er: Im Angesicht der Zukunft
Wie überarbeitet man eines der besten Autos der Welt? BMW hat zur Lebensmitte seines 7ers tief in das Fahrzeug eingegriffen und an Fahrwerk, Motoren, Innenraum, Beleuchtung und Infotainment Hand angelegt. Bei der Optik waren die Münchner dezenter.
Anbieter zum Thema

BMW hat seinen 7er überarbeitet und kaum einer wird es auf Anhieb merken. Neun statt vormals zwölf vertikale Streben in jeder der beiden als Lufteinlass dienenden Frontnieren? Ein durchgehendes Chromband auf dem Kofferraumdeckel zwischen BMW-Logo und Kennzeichen? Geschenkt! Die Münchner haben vor allem unterm Blech gearbeitet, an Motoren und Fahrwerk gefeilt und zudem den Innenraum ein wenig umgestaltet. Die Preise blieben davon nicht unberührt, ihre „Anpassung“ hält sich jedoch in Grenzen: Für das Basismodell mit 3,0-Liter-Dieselmotor (730d) werden nun zum Beispiel 74.900 statt vormals 74.000 Euro fällig.
Als umfangreichste Überarbeitung, die jemals an einem BMW-Modell zur Lebensmitte vorgenommen wurde, positionieren die Bayern das Modell. Das könnte einerseits stimmen, andererseits fürchtet man bei BMW offensichtlich, die getane Arbeit könne nicht genügend gewürdigt werden. Vor allem angesichts der für nächstes Jahr avisierten neuen S-Klasse von Mercedes, dem auf fast allen Märkten größten Konkurrenten des 7ers. Die S-Klasse soll dem Vernehmen nach nicht nur mit drei Radständen kommen, sondern auch mit herausragender Aerodynamik und innovativem Fahrwerk ausgerüstet sein. Mit der aktuellen Überarbeitung der fünften 7er-Generation will BMW also vorbauen, muss die bayerische Oberklasse doch noch mindestens drei Jahre bis zum Modellwechsel durchhalten.
Active Hybrid 7 ab 89.300 Euro
Wie es sich für die Bayerischen Motoren-Werke gehört, hat sich doch nicht zuletzt bei den Antrieben einiges getan. Ein neuer Sechszylinder-Benziner (740i) mit 235 kW/320 PS und 7,9 Liter Durchschnittsverbrauch, ein umfangreich überarbeiteter Achtzylinder-Benziner (750i) mit 330 kW/450 PS und als Krönung der Baureihe der unveränderte Zwölfzylinder (760i) mit 400 kW/544 PS für 138.100 Euro. Bei den in Europa beliebten Dieselmotorisierungen sticht vor allem das Basismodell 730d heraus. Dessen Leistung wurde um 13 PS auf 190 kW/258 PS, das Drehmoment um 20 auf 560 Newtonmeter gesteigert. Und das bei einem um 17 Prozent auf 5,6 Liter reduzierten Durchschnittsverbrauch. Mit einem CO2-Ausstoß von 148 Gramm ist der 730d damit die emissionsärmste Limousine in der Oberklasse.
Erwährenswert sind noch zwei andere Modelle: Der 750d X-Drive verfügt nicht nur über Allradantrieb, sondern auch über den aus anderen Modellen bereits bekannten 3,0-Liter-Diesel mit dreistufiger Turboaufladung. 740 Newtonmeter Drehmoment, 280 kW/381 PS und 6,4 Liter Durchschnittsverbrauch lauten hier die Eckdaten. Allerdings kratzt dieses Modell auch schon knapp an der 100.000-Euro-Grenze. Für Technikfreaks vor allem dürfte die zweite Generation des Active Hybrid 7 von Interesse sein. Der Vollhybrid fährt jetzt zumindest theoretisch bis zu vier Kilometer rein elektrisch und soll bei einer Systemleistung von 260 kW/354 PS nur 6,8 Liter verbrauchen. Er kostet ab 89.300 Euro.
(ID:34725140)