BMW Connected: Neue digitale Angebote

Autor / Redakteur: sp-x / Andreas Wehner

Ohne Motor, Fahrwerk und Getriebe geht im Auto zwar nichts, doch werden neben den Ingenieuren die IT-Experten immer wichtiger. Wer die Digitalisierung verschläft, könnte Schwierigkeiten bekommen. BMW geht nun mit neuen Angeboten an den Start.

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BMW Connected ist künftig auch in Europa verfügbar.
BMW Connected ist künftig auch in Europa verfügbar.
(Bild: BMW)

Die Zeiten ändern sich: War bei Autovorstellungen jahrzehntelang nur von Leistung und Fahrwerk die Rede, und später vielleicht noch vom Verbrauch, so geht es heutzutage immer mehr um Digitalisierung und Konnektivität. Ein Thema, an dem in absehbarer Zeit kein Hersteller mehr vorbeikommt, und das die Autobauer vor völlig neue Herausforderungen stellt. Schon allein deshalb, weil die Entwicklungszyklen in der digitalen Welt ungewohnt kurz sind. Während die Ingenieure neue Funktionen und Techniken über Jahre hinweg entwickeln und testen, arbeiten die IT-Experten im Wochenzyklus an Updates und neuen Versionen.

„Da muss das ganze Unternehmen umdenken“, betont Dieter May, der bei BMW für Digitale Dienste zuständig ist. Dieser Schritt sei unvermeidbar, wenn der Münchner Autobauer seine Kunden bei Laune halten und ein Desaster vermeiden will, wie es den einstigen Handy-Primus Nokia ereilte. Der hatte den Fortschritt schlichtweg verschlafen. Einer McKinsey-Studie zufolge ist schon heute über ein Drittel der Premium-Mittelklasse-Kunden, also der typische 3er-BMW-Fahrer, bereit, nur wegen des Angebots an digitalen Services die Marke zu wechseln.

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Andererseits bietet die schnelllebige Welt der Bits und Bytes auch für den Autobauer viele bislang ungeahnte Vorteile: Musste man zum Beispiel üblicherweise bis zum Facelift warten, um neue Kaufanreize setzen zu können, lassen die sich nun softwareseitig in viel kürzeren Abständen realisieren.

Digitalisierung ist vielfältig

Doch hinter dem Stichwort Digitalisierung steckt weit mehr, als schnellere Updates: Bisher war es so, dass BMW ein Auto entwickelt und gebaut hat, das der Kunde beim Händler kaufen konnte. Direkten Kontakt zwischen Hersteller und Käufer gab es selten, und war der neue Wagen erst einmal abgeholt, sah ihn auch das Autohaus in der Regel höchstens noch zu den Inspektionen oder wegen einer Reparatur. Über neue, digitale Angebote aber hat das Unternehmen selbst nun die Chance, mit seinen Kunden in steten Kontakt zu treten und vor allem Feedback zu bekommen. Und das sogar außerhalb des Fahrzeugs, denn die Digitalisierung des Autos fängt schon vorher an.

Wie die neue Auto-Welt aussieht, zeigt BMW Connected, ein Konnektivitäts-Service der Münchner, der in den USA schon erfolgreich getestet wurde und ab August auch in Europa verfügbar ist. Das Herzstück von BMW Connected ist eine App, die auf das – zunächst nur von Apple stammende – Smartphone geladen werden kann und die innerhalb weniger Minuten mit dem eigenen Fahrzeug Verbindung aufnimmt.

Neben Informationen über das Auto – Ist der Wagen abgeschlossen? Sind alle Fenster zu? – weiß die App unter anderem über den Terminkalender des Fahrers Bescheid. Diese Daten bekommt sie entweder automatisch aus dem Kalender-Programm auf dem Smartphone oder man fügt sie manuell hinzu. Sogar aus anderen Apps können manche Daten übernommen werden.

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