BMW feiert 40 Jahre M GmbH
Gesellschaftsfähig hat BMW seine Sportler mit den 02-Modellen gemacht. Die Fahrmaschinen der M(otorsport) GmbH wurden dann Ende der 70er Jahre zum sportlichen Maßstab auf Strecke und Straße.

Zum Produktportfolio der Premiummarken gehören sie heutzutage schon längst: Brandstifter im Maßanzug des seriösen Biedermanns. Erkenntlich an dezenten Hinweisen wie M, AMG, RS oder OPC. Anders war es vor 40 Jahren. Damals eroberte BMW mit der Motorsport GmbH ein Terrain, das sich scheinbar fest in der Hand von Tunern befand.
Weltweit bekannt wurde der Buchstabe M durch einen Supersportwagen, für den die Münchner eine Kooperation eingingen. Während BMW die Technik für den M1 lieferte, sollten die Karosserie und die Bodengruppe von Lamborghini kommen. Noch vor Serienanlauf geriet das Unternehmen allerdings in finanzielle Schieflage. Nun wurde improvisiert. Giorgio Giugiaros Unternehmen Ital Design lieferte die von Subunternehmern gefertigte Kunststoffhülle zu Karossie Baur nach Stuttgart, wo die von BMW gelieferte Mechanik eingebaut wurde.
Erste PS-Ikone: BMW M3
Die Motorsport GmbH legte 1980 den M535i mit 160 kW/218 PS starkem Sechszylinder auf, vier Jahre später wurde der M1-Sechszylinder in den M635 CSI und in den ersten M5 transferiert. Sein Sprintwert von 6,4 Sekunden für den Spurt von Null auf Tempo 100 machte den 210 kW/286 PS starken M5 zum damals rasantesten Viertürer der Welt. Das alles zum Preis von rund 90.000 Mark. Dennoch überstieg die Nachfrage zeitweise die Liefermöglichkeiten. Zur ersten Ikone im Zeichen des M wurde dann der auf der IAA 1985 enthüllte M3.
Eine weitere Marktnische erschloss BMW mit der 1988 lancierten zweiten Generation des M5. Der bis 250 kW/340 PS leistende Reihensechszylinder machte den neuen M5 Touring zu einem eiligen „Renntransporter“. Das „M“ war inzwischen Bayerns vielleicht bekanntestes Logo in Buchstabenform und so wurde 1993 aus der Motorsport GmbH offiziell die M GmbH.
Einsame Spitze
Klassen-Bestzeiten von 7:50 Minuten auf der Nordschleife fuhr die dritte M3-Generation als CSL („Coupé Sport Leichtbau“). Eine Klasse höher kam es im Herbst 2004 zu einer Kampfansage durch die dritte M5-Generation: Zehn Zylinder, über 500 PS und Motordrehzahlen jenseits der 8.000er-Marke waren eine Klarstellung gegenüber Audi RS6 und Mercedes E 55 AMG. Das bis dahin muskulöseste M-Herz war wenig später auch im M6 Coupé verfügbar.
Einsame Spitze blieb BMW bei den Produktionszahlen: 2008 lieferte die M GmbH das 300.000ste Fahrzeug aus, hinzu kamen Sportpakete für fast alle Baureihen. Wenig später brach BMW die letzten Tabus: Mit dem X5 M und X6 M wurden SUV zu Supersportwagen befördert und das 1er M Coupé zum ersten M für die breite Masse. Zum 40. Geburtstag der BMW M GmbH soll schließlich ein Sechszylinder-Diesel mit drei Turboladern und Allradantrieb Sportwagenfreunden den Selbstzünder versüßen und für ein gutes Gewissen auf der Überholspur sorgen.
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