BMW i3: Auf Nischen-Niveau im Plan
Seit der Einführung des Elektroautos i3 verzeichnet BMW europaweit 11.000 Bestellungen für das Modell. In Anbetracht der enormen Investitionen ist das keine Erfolgsmeldung.

BMW gibt sich im Hinblick auf die Vermarktung des neuen i3 nach wie vor optimistisch: „Wir haben zurzeit rund 11.000 Bestellungen“, bezifferte BMW-Produktionsvorstand Harald Krüger im Rahmen des Car-Symposiums in Bochum die europaweite Absatzsituation. Im November vergangenen Jahres hatte BMW noch von rund 9.000 Vorbestellungen, 100.000 Anfragen für Probefahrten und Lieferzeiten von rund fünf Monaten berichtet.
Nach Informationen von »kfz-betrieb« will BMW 2014 in Deutschland nur rund 5.000 Einheiten des kompakten Stromers verkaufen und liegt hierfür offenbar auch im Plan. Wie aus dem Partnernetz zudem verlautete, sind die BMW-Händler mit dem Modell bislang zufrieden, denn der i3 generiert großes Kundeninteresse in den Betrieben – die Kosten für die Vorführwagen trägt der Hersteller.
Konkrete Abschlüsse sind allerdings selten. So sagte der Chef der Berliner Wellergruppe, Burkhard Weller, im Interview mit »kfz-betrieb«: „Wir sprechen an unserem i3-Standort von zwei Handvoll Kunden.“ Wenn man lese, dass der i3 über Plan läuft, dann müsse man hinzufügen, dass das Auto sehr dosiert hergestellt wird und sich somit Pläne rasch übererfüllen, so der Händler weiter.
In der Tat hält sich BMW in puncto Produktionszahlen bedeckt. Seit Mitte September wird der i3 in Leipzig gefertigt. Im Dezember, dem ersten Verkaufsmonat nach Auslieferung der Vorführwagen, kamen gerade mal 90 Modelle auf die deutschen Straßen. Gemessen am jährlichen Gesamtabsatz des Autobauers von rund 2 Millionen Fahrzeugen wird der i3 zunächst ein absolutes Nischenfahrzeug sein.
Der i3 ist ab knapp 35.000 Euro zu haben. In den Umbau des Leipziger Werks investierte der Autobauer nach eigenen Angaben rund 400 Millionen Euro. Früheren Presseberichten zufolge hat BMW im vergangenen Jahr rund 800 Millionen Euro in den Aufbau des Geschäfts mit i-Modellen gesteckt. Insgesamt will der Münchner Hersteller etwa drei Milliarden Euro in die Entwicklung von E-Autos investieren.
Der i3 zeichnet sich nicht zuletzt durch eine neuartige Karbon-Karosserie aus. Dabei kommt auch immer mehr recyceltes Karbon zum Einsatz. Derzeit liegt dessen Anteil bei etwa zehn Prozent. „Wir bauen dies weiter aus“, kündigte Harald Krüger in Bochum an. Es gebe allerdings auch Grenzen. Zum künftigen Anteil des recycelten Karbon-Materials wollte sich Harald Krüger nicht äußern.
Ein ausführliches Interview mit Burkhard Weller lesen Sie in »kfz-betrieb«-Ausgabe 5, die am kommenden Freitag erscheint.
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