BMW M3/M4: Weg mit den Zylindern

Autor / Redakteur: sp-x / Andreas Wehner

Wenn ein Serienauto zum Sportwagen werden soll, bedarf es ein wenig technischen Feinschliffs. Das weiß man bei BMW, seit es M-Modelle gibt. Demnächst gibt es zwei neue – mit nur noch sechs Zylindern.

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Der neue BMW M3 leistet 430 PS.
Der neue BMW M3 leistet 430 PS.
(Foto: BMW)

M steht für Motorsport. Vor allem aber: mehr Leistung. Bei der fünften Generation des BMW M3 und der nunmehr auf M4 getauften Coupé-Version des Dreiers steht das M jedoch auch für Minderung. Die Zylinderzahl wurde bei der Neuauflage des Bayern-Sportlers ebenso reduziert wie das Gewicht. Keine 1.500 Kilogramm wiegen die kräftigen bajuwarischen Athleten nun noch, statt der bisher acht Brennräume finden sich unter der Aluminiumhaube nur noch sechs. Die stehen in alter Tradition der Motoren-Werke in Reihe, die völlig neu entwickelte Maschine bringt es auf 316 kW/430 PS. Der Aufladung durch zwei Turbolader und dem Hochdrehzahlkonzept sei es gedankt.

Doch wollen die neuen M-Modelle nicht durch Einzelleistungen brillieren, das subjektiv und objektiv empfundene Gesamtpotenzial soll den Fahrer auf die Rennstrecke locken. Oder ihm zumindest im Alltag ein Gefühl der souveränen Überlegenheit bei Fahrleistungen und Agilität vermitteln, heißt es. Im kommenden Frühjahr gehen M3 und M4 an den Start und wollen die Geschichte der erfolgreichen M-Fahrzeuge der feinen Tochtergesellschaft von BMW weiterschreiben.

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Die zu erwartenden überragenden Fahrleistungen wollen gebändigt werden. Die Form der Kofferraumklappe beim Coupé, das naturgemäß ungünstigere aerodynamische Eigenschaften mitbringt, erfüllt die Funktion eines Heckspoilers und bringt mehr Druck auf die Hinterachse – ohne dass die schwungvoll gezeichnete Linie der Silhouette darunter leiden muss.

Außerdem haben die Ingenieure der M-GmbH den Unterboden beider Versionen weitgehend verkleidet. Das führt zu höherem Abtrieb und verbessert gerade in schnellen Kurven die Haftung der Reifen. Da, wo es nötig ist, sorgen Einlassöffnungen für Beatmung, das filigrane Hinterachsgetriebe etwa bekommt so einen kühlenden Luftzug zugeleitet.

Leichtbau und eine ausgewogene Gewichtsverteilung sind gute Freunde der Entwickler, wenn dynamische Fahreigenschaften gefragt sind. Bei den neuen M-Modellen konnte ein fast ausgewogenes Verhältnis zwischen Vorder- und Hinterachse erzielt werden. Aluminium-Werkstoff und Bauteile aus kohlenfaserverstärktem Kunststoff haben das Gewicht neben Motor und Getriebe (jeweils minus zehn Kilogramm) um insgesamt weitere 60 Kilogramm im Vergleich zum Vorgänger verringert.

Das bringt neben dem Gedanken des Motor-Downsizing Vorteile bei Emissionen und Verbrauch. Um 25 Prozent niedriger seien beide Werte, bezogen auf das noch aktuelle Modell (12,4 Liter /100 Kilometer). Genaue Werte rückt BMW noch nicht heraus, sicher ist jedoch, dass die neuen M3 und M4 mit weniger als 10 Litern Kraftstoff 100 Kilometer weit kommen werden und dabei deutlich unter der Marke von 200 g/km an CO2 bleiben. Zur Wahl stehen das neue, handgeschaltete Getriebe mit sechs Gängen oder das siebengängige Doppelkupplungsgetriebe.

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