Nordamerika BMW ruft eine Million Autos wegen Brandgefahr zurück

Von Jens Rehberg

In den USA und Kanada muss sich BMW ein weiteres Mal um ein Problem mit mangelhaft beschichteten elektrischen Kontakten eines Bauteils kümmern. Fast eine Million Autos zahlreicher Baureihen sind betroffen. Der Hersteller nannte auch Gründe dafür, warum Europa von der Aktion nicht betroffen ist.

In den USA müssen unter anderem zahlreiche 1er aufgrund eines bekannten Problems erneut in die Vertragswerkstätten.
In den USA müssen unter anderem zahlreiche 1er aufgrund eines bekannten Problems erneut in die Vertragswerkstätten.
(Bild: BMW 1-Series / Jason Lawrence / CC BY-SA 2.0)

BMW of North America muss nahezu eine Million Fahrzeuge in die Vertragswerkstätten holen. Betroffen von der Maßnahme sind gut 917.000 ältere Einheiten – dies hat die US-Verkehrssicherheitsbehörde NHTSA am Mittwoch bekannt gegeben. Der Grund für die Maßnahme ist demnach Brandgefahr infolge eines möglichen Kurzschlusses.

Der Rückruf setzt auf einer Aktion aus 2018 auf, bei der das erwähnte Problem offenbar nicht vollständig aus der Welt geschafft werden konnte. Dies bestätigte der Münchner Hersteller am Mittwoch auf Anfrage.

In der vier Jahre alten BMW-Serviceinformation geht es in der Problembeschreibung um die beheizte Kurbelgehäuseentlüftung – der dort verbaute Blow-by-Heizer, der verhindern soll, dass das System bei Minusgraden einfriert, wies einen Mangel auf: Die elektrischen Kontakte des Heizers sind kunststoffbeschichtet – und durch Unregelmäßigkeiten im Herstellungsprozess konnte Feuchtigkeit, die sich in der Nähe des Blow-by-Heizers ansammelt, an die Kontakte gelangen und letztlich einen Kurzschluss verursachen.

Nur „Kaltländer“ betroffen

Da das Bauteil zu einer länderspezifischen Ausstattung für so genannte Kaltländer (in diesem Fall USA, Kanada und Südkorea) gehört, sind in Europa ausgelieferte Fahrzeuge weder von dem alten noch von dem neuen Rückruf in dieser Sache betroffen.

BMW hatte den Heizer 2018 von seinen Servicepartnern austauschen lassen, nachdem die Materialzusammensetzung der Kunststoffbeschichtung verändert worden war. Es stellte sich jedoch heraus, dass die anders beschichteten Kontakte durch den speziellen Produktionsprozess nach wie vor anfällig für Hohlraumbildung sind. Daher entwickelt München derzeit eine alternative Lösung für das Problem. Laut einer BMW-Sprecherin kann die Werkstattaktion Mitte des Jahres in Nordamerika starten.

Konkret betroffen sind BMW-Modelle aus verschiedenen Baujahren zwischen 2006 und 2011, in denen N51-, N52-, N52K-, oder N52T-Motoren verbaut wurden (E82, E88, E90, E91, E92, E93, E60, E61, F10, E83, F25, E70, E85, E89 und E86) – also unter anderem 1er, 3er, 5er, X3 und X5.

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