Fehlersuche Bosch diagnostiziert jetzt Over-the-Air
Der im vergangenen Jahr vorgestellte „Remote Diagnostics Service“ ist nun verfügbar. Werkstätten können mit ihm und der neuen Schnittstelle „RDS 500“ Diagnosearbeiten via Internetverbindung aus der Ferne durchführen lassen.
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Das Produkt beziehungsweise das gesamte Konzept gibt es schon seit einigen Jahren. Nachdem es bereits andere Mehrmarken-Diagnoseanbieter in ihr Programm aufgenommen haben, bietet es nun auch Bosch an. Hier trägt es den Namen „Remote Diagnostics Service“. Mit seiner Hilfe können Werkstätten Diagnosearbeiten von Bosch erledigen lassen – sie müssen sie nicht mehr selbst durchführen. Dieser Service besteht aus drei Bausteinen:
- dem Kundenportal, über das Leistungen wie Servicebuchungen, Terminplanung oder Onlinebezahlung abgewickelt werden
- dem technischen Bosch-Support, der dem Werkstattmitarbeiter bei schwierigen Diagnosefällen mit Rat und Tat zur Seite steht
- dem Kommunikations-Tool „RDS 500“, das als Schnittstelle den Bosch-Experten den Fernzugriff auf das Kundenfahrzeug erlaubt
Nachdem der Anwender die Schnittstelle (VCI) mit dem Fahrzeug verbunden hat und die Internetverbindung hergestellt ist, kann er den Fernservice anfordern. Dazu muss er im Serviceportal ein Ticket eröffnen. Der Bosch-Experte erhält anschließend Zugriff auf das Fahrzeug und kann das Diagnoseproblem mit den erforderlichen technischen Diagnosewerkzeugen lösen. Während der gesamten Prozedur steht der Werkstattmitarbeiter dabei in direktem Kontakt mit dem Kollegen von Bosch. Dieser kann sich, wenn erforderlich, über eine App selbst ein Bild von der Reparatursituation machen und dem Werkstattmitarbeiter durch seine Handykamera live über die Schulter schauen.
Kein Gang zum Markenpartner mehr
Während andere Anbieter das Konzept des Ferndiagnoseservice eher als Ergänzung für „einfache“, häufig wiederkehrende Arbeiten sehen – also beispielsweise Codierungen, Anpassungen, Freischaltungen –, sehen die Stuttgarter ihren Remote Diagnostics Service als Hilfe bei komplizierten Diagnoseaufgaben. Werkstätten müssen so laut Bosch Kunden seltener an eine Markenvertragswerkstatt verweisen oder selbst bei dieser vorstellig werden. So senken sie Kosten und können vermehrt einen Alles-aus-einer-Hand-Service bieten.
Auch in Sachen Preis beziehungsweise Kosten unterscheidet sich das Bosch-Modell von dem der Mitbewerber. Während die anderen einen einmaligen Kaufpreis für die Fahrzeugschnittstelle aufrufen und sich entsprechende Diagnosearbeiten „pro Stück“ bezahlen lassen, vergibt der Diagnosealtmeister das VCI nur zur Miete. Dafür verlangt er 175 Euro pro Monat inklusive zweier sogenannter Tickets – pro Auftrag/Diagnosearbeit wird ein Ticket fällig. Wer ein ganzes Jahr mietet, erhält 24 Servicetickets und muss in Summe 2.100 Euro zahlen. Zusätzliche Tickets können jederzeit gebucht werden.
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