Elektromobilität Bund fördert ab sofort nicht-öffentliche Gewerbe-Ladepunkte

Privat installierte Wallboxen unterstützt der Staat nicht mehr, der Subventionstopf ist leer. Geld gibt es nun aber für Unternehmen und Kommunen, die nicht-öffentliche Ladepunkte aufbauen. Wie die neue Förderrichtlinie im Detail aussieht.

Für nicht-öffentliche Ladepunkte gibt es künftig bis zu 900 Euro Förderung vom Bund.
Für nicht-öffentliche Ladepunkte gibt es künftig bis zu 900 Euro Förderung vom Bund.
(Bild: Seyerlein/VCG)

Der Fördertopf für private Wallboxen ist seit einigen Wochen leer. Unternehmen und Kommunen erhalten dagegen ab heute vom Bund Unterstützung, wenn sie Ladeinfrastruktur an nicht öffentlich zugänglichen Parkplätzen für Mitarbeiter installieren.

Noch-Verkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) erklärte: „Wir wollen Unternehmen und Kommunen den Umstieg auf eine klimafreundliche Flotte erleichtern. Deshalb sorgen wir jetzt für komfortable Lademöglichkeiten am Arbeitsplatz. Einfach laden, immer und überall: Diesem Ziel sind wir wieder ein ganzes Stück nähergekommen.“

Unternehmen und Kommunen können ab dem 23. November Anträge über das Förderportal der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) stellen. Ladeinfrastruktur, die zum Laden gewerblicher und kommunaler Flotten sowie von Mitarbeiter-Fahrzeugen gedacht ist, wird mit bis zu 900 Euro pro Ladepunkt gefördert. Unternehmen können für bis zu 50 Ladestationen (bis zu 45.000 Euro) Subventionen beantragen. Für Kommunen gibt es eine solche Obergrenze nicht.

Der Zuschuss beträgt 70 Prozent der förderfähigen Ausgaben. Dazu zählen neben der Hardware und dem Netzanschluss auch Elektroinstallationsarbeiten (inklusive Erdarbeiten), ein Last- oder Energiemanagementsystem sowie „Notwendige Ertüchtigungs-/Modernisierungsmaßnahmen der Gebäudeelektrik sowie der Telekommunikationsanbindung der Ladestation“.

Förderung bis zu 22kW Ladeleistung

Anders als bei der ausgelaufenen Privat-Förderung werden nicht nur Lademöglichkeiten mit maximal 11 Kilowatt Leistung gefördert, sondern auch solche mit bis zu 22 kW.

Insgesamt stellt der Bund 350 Millionen Euro für die Förderrichtlinie „Nicht öffentlich zugängliche Ladestationen für Elektrofahrzeuge – Unternehmen und Kommunen“ bereit. Das Geld sollte also für knapp 390.000 Ladepunkte reichen.

Laut Johannes Pallasch, dem Sprecher des Leitungsteams der Nationalen Leitstelle Ladeinfrastruktur, finden schätzungsweise 60 bis 85 Prozent aller Ladevorgänge zuhause oder am Arbeitsplatz statt. „Deswegen muss Ladeinfrastruktur überall dort entstehen, wo die Autos ohnehin über längere Zeit parken“, so Pallasch. „Hinzu kommt: Etwa zwei Drittel aller Pkw-Neuzulassungen sind Dienstfahrzeuge. Mit der Förderung von Ladeinfrastruktur auf den Parkplätzen von Unternehmen und Kommunen stärken wir daher gleich zwei wichtige und stark nachgefragte Anwendungsfälle.“

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