Nach Rekordabsatz Chinesische Volvo-Mutter Geely auf Expansionskurs
Der chinesische Autokonzern Geely, zu dem unter anderem Volvo, Polestar, Lotus und Lynk & Co gehören, hat im vergangenen Jahr Rekordverkäufe eingefahren. Für das laufende Jahr rechnet Geely erneut mit deutlichem Wachstum – auch mithilfe neuer Marken, von denen zumindest eine auch in Europa startet.
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Die chinesische Geely-Holding hat mit ihren verschiedenen Automarken 2021 einen Absatzrekord erzielt. Das Unternehmen verkaufte einer Pressemitteilung zufolge im vergangenen Jahr insgesamt 2,2 Millionen Fahrzeuge, was einem Plus von 5 Prozent im Vergleich zum Jahr 2020 entsprach. Zu dem Konzern gehört unter anderem der schwedische Premiumhersteller Volvo. In Europa sind die Chinesen zudem mit Polestar, Lynk & Co, Lotus und LEVC aktiv.
Einen Großteil des Geschäfts machten die Chinesen dabei mit Geely Auto. Der Unternehmensteil, der neben der Kernmarke Geely auch Lynk & Co sowie die beiden neuen Elektroautomarken Geometry und Zeekr umfasst, verzeichnete im vergangenen Jahr 1,3 Millionen Auslieferungen. Das entsprach einem Plus von 1 Prozent im Vergleich zu 2020. Ursprünglich hatten sich die Chinesen 1,5 Millionen Einheiten vorgenommen, doch die Chipkrise zeigte auch bei Geely ihre Auswirkungen.
Lynk & Co alleine lieferte im vergangenen Jahr weltweit 221.000 Fahrzeuge aus (+26 %). Seit dem Frühjahr 2021 rollen die Autos des Fabrikats auch auf den europäischen Straßen und werden in einem Mitgliedschaftsmodell ähnlich einem Abo angeboten. Knapp 6.000 Einheiten gingen laut Geely 2021 an europäische Kunden. Lynk-&-Co-Chef Alain Visser hatte 9.000 Einheiten als Ziel ausgegeben. Die Nachfrage ist groß, doch aufgrund des Chipmangels verzögerten sich zuletzt die Auslieferungen. Auf die 2021 gestartete Elektroauto-Marke Zeekr entfielen 6.000 Auslieferungen in China.
Volvo legt dank starker E-Auto-Nachfrage zu
Auf Volvo entfiel 2021 mit 699.000 Einheiten fast ein Drittel des Konzernabsatzes. Die schwedische Tochter steigerte ihre Verkäufe damit im Vergleich zum Vorjahr um mehr als 5 Prozent. Das Wachstum führt Volvo vor allem auf die hohe Nachfrage nach Elektro- und Hybrid-Fahrzeugen zurück, von denen die Schweden rund 64 Prozent mehr als im Vorjahr verkauften. Volvos Elektroauto-Ableger Polestar setzte 29.000 Einheiten ab und erreichte damit das selbstgesteckte Ziel.
Das malaysische Fabrikat Proton, an dem die Chinesen 49,9 Prozent der Anteile halten, steigerte seine Verkäufe um knapp 5 Prozent auf 115.000 Einheiten. Das britische Sportwagenfabrikat Lotus setzte 1.700 Fahrzeuge ab (+24 %). Das Elektro-Nutzfahrzeug-Fabrikat Fabrizon verkaufte 42.000 Einheiten. Für die chinesische E-Auto-Marke Geometry sowie den britischen Hersteller von Elektro-Taxis und -Transportern, LEVC, nannte Geely keine konkreten Verkaufszahlen.
Absatzzuwachs auch durch Expansion
Im laufenden Jahr will Geely seinen Absatz deutlich steigern. Über alle Marken hinweg erwarten die Chinesen 2,5 Millionen Verkäufe. Deutlich zulegen sollen vor allem die Verkäufe elektrifizierter Fahrzeuge. Zudem nehmen die Chinesen vor allem mit ihren jungen Marken neue Märkte ins Visier.
So startete Lynk & Co nach dem Markteintritt in Europa jüngst in Kuwait seine Expansion in die Golf-Staaten. Zudem will das Fabrikat im asiatisch-pazifischen Raum aktiv werden. Geometry-Fahrzeuge bieten die Chinesen inzwischen in Israel und Osteuropa an. Polestar ist aktuell in 19 Märkten, darunter Deutschland, aktiv und peilt für 2022 den Markteintritt unter anderem in Hong Kong, Spanien, Portugal, Irland, Israel, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Kuwait an. Der Absatz soll sich in diesem Jahr auf 65.000 Einheiten mehr als verdoppeln. Zeekr will 2022 bereits 70.000 Fahrzeuge verkaufen und könnte spätestens 2023 auch in Deutschland starten.
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