VW startet im Sommer mit reinem Online-Vertrieb
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Beim Vertrieb seiner ID-Modelle hat VW den Vertrieb mit der Einführung des Agenturmodells auch für Privatkunden bereits einmal umgekrempelt. Nun zündet der Hersteller bald die nächste Stufe: Ab Sommer kann man die Elektroautos komplett online kaufen.
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Wenn der Vertragshandel seinen Kunden/Stammkunden kein E-Auto anbieten möchte (die Gründe sind ja bekannt) oder ihn dazu überreden kann, muss der Hersteller dies eben mit Nachdruck selbst in die Hand nehmen, um so die Flottenemissionen in den Griff zu bekommen.
Dazu dann noch ein Paar tausend Eigenzulassungen auf Tochtergesellschaften wie WeShare an diversen Standorten in Deutschland als Click&Miet Modelle und dann stehen die Flottenemissionen !
Alles andere, sprich der Lager/Gebrauchtwagenbereich ist nur Beiwerk was es schon seit Jahren gibt. Ob der Kunde nun direkt online bestellen kann, oder vorher bei dem Vertragshändler, ändert nicht wirklich etwas. Man sehe es als Verkaufstool wovon am meisten der Hersteller partizipieren wird, um Überproduktion/Lagerbestände abzubauen und Flottenemissionen zu drücken.
Nicht umsonst wird der gesamte Neuwagenvertrieb NICHT dem Agenturmodell unterstellt, sondern nur der BEV Bereich.
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Klar wird der Händler gebraucht. Zur Auslieferung und Abwicklung der Zulassung / Auslieferung.
Clever, clever.
Eine Frage müssten mir die Händler beantworten.
Wenn ich einen ID.4 im Internet bestelle und die Auslieferung über meinem Händler läuft -> mit welchem Engagement tritt der Verkäufer auf, der mir das Fahrzeug übergibt?
Mit welchem Engagement tritt der Verkäufer auf, wenn ich Tage später noch weitere Fragen habe?
Mit welchem Engagement tritt der Verkäufer auf, wenn ich einen Leihwagen benötige, da mein ID.4 in der Werkstatt steht?
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Die Entwicklung des Neufahrzeuggeschäftes lässt, wenn man ehrlich ist, keine andere Entwicklung zu. Der anhaltende Stückzahldruck, den die Hersteller seit Jahrzehnten auf den Handel aufrecht erhalten, hat nicht nur die dort realisierten Erträge für Neufahrzeuge auf unter Null reduziert, sondern auch die Gebrauchtwagenwerte zerstört. Die Kundschaft hat durch die Überproduktion die Macht, den Händler immer wieder zu zwingen, Fahrzeuge unterhalb der benötigte Ertragsgrenzen zu verkaufen. Erst wenn der Hersteller den Vertrieb selbst in die Hand nimmt, wird der Kunde merken, dass er mit einem Internetprtal nicht um Rabatte und Inzahlungnahmepreise für Altfahrzeuge feilschen kann. Der nette, hilfsbereite Verkäufer ist dann, wenn der Kunde zurück ins Autohaus will aber nicht mehr da. Wer arbeitet schon freiwillig ohne Bezahlung.
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Darum wird sich das das ganze sehr in Grenzen halten, im Vordergrund steht ja mehr die Durchsetzung der nötigen Flottenemissionen durch den Hersteller. Spätestens wenn dieser merkt, das der Endverbraucher Rabatte, Nachlässe und Inzahlungnahme erwartet, wird das Eis zu dünn werden um hier "Online" wirklich vollumfänglich agieren zu können.
Diese Erfahrungsstufen fehlen dem Hersteller einfach !
Das ganze ist eher etwas für eine stark durchdachte "Werbetrommel", aber weniger durchdacht für die Ziele, die damit verbunden werden sollen.
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Ich schlage Herrn Zellmer vor gleich den kompletten Vertrieb zu übernehmen!
Ich bin nämlich nicht bereit solche Versuchballons wie im Artikel beschrieben zu testen, um dann zu erkennen, dass die Volkswagen AG den online Vertrieb auch ohne Handel bzw. unter Ausnutzung des Handels für die niederen Tätigkeiten (Probefahrten, Auslieferungen, Putzarbeiten, Connectivity) darstellen kann und die Standards aber nach wie vor erfüllt werden müssen.
Die Volkswagen AG kann für mich wirklich gerne den kompletten Vertrieb übernehmen. Ich habe nämlich seit den neuen Verträgen und mit dem neuen Bonussystem die Schnauze gestrichen voll.
Mit einer kompletten Übernahme meine ich damit selbstverständlich auch die Übernahme der Verkäufer und Verkäuferinnen, die komplette Disposition, wo ja immer noch vieles digital erledigt werden muss, das komplette Marketing, die komplette hochmoderne EDV, die Verkaufsleitung, die Ladeinfrastruktur, aber vor allem sämtliche Vorführ- und Lagerwagen und natürlich auch alle Verkaufstandards. Ich würde dann gerne pro verkauftes Fahrzeuge eine Mietprovision für meinen Verkaufsraum in Höhe von 3-4% haben.
Herr Zellmer, haben wir einen Deal?Vielleicht kaufe oder lease ich mir dann auch zu ganz normalen Konditionen, wie jeder andere Kunde auch, ein paar Fahrzeuge für mich und meine Firma. Ich bekomme ja auch 4% Provision und das ist mehr als ich für jeden Vorführwagen aktuell bekomme.
Das ganze lieber heute als morgen. Dieser ganze Schmarrn "we act as one" kann mir dann auch gestohlen bleiben.
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@Wo-bleibt-das-Licht
Die Antwort auf die Frage nach der Motivation des Verkäufers kann ich gerne geben, obwohl ich sicher bin, dass Sie die selbst sehr gut kennen. Die Motivation des Verkäufers ist direkt proportional zu seiner Bezahlung. Bleibt die aus, hat er auch kein Motiv (es grüßt die Kriminalistik).
Gehen Sie einfach mal mit Ihrem online gekauften Fernseher zu einem Radio und Fernsehtechniker und bitten Ihn die Programmsortierung und die Heimnetz-Konfiguration für Sie kostenlos zu erledigen. Kaufen Sie Ihre Duschwanne im online-Handel und bitten Sie den Klempner Ihnen kostenlos zu erklären, wie Sie selbst einbauen können.
Es ist völlig egal, wo Sie hingehen. Wenn Sie jemandes Leistung oder Fachwissen in Anspruch nehmen wollen, müssen Sie Ihn auch bezahlen. Das gilt, obwohl viele Leute das nicht begreifen wollen, auch für Autohäuser.
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Das ist gut beschrieben.
Kann man dem Händler nur wünschen, dass VW eine vernünftige Vergütung für die Abwicklung bezahlt und nicht mit 1% „Netto-Umsatz“ abgespeist wird.
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Sie sind nah dran ...
Aber da auch auf solche Modelle ein Nachlass vom Kunden erwartet wird, auch wenn hier die Margen vom Agenturgeschäft nicht ansatzweise mit den Normalen Margen vergleichbar sind, liegen Sie mit ihrer Vermutung knapp drüber !