Corona-Bewältigung: „Politisches Augenmerk liegt zu sehr auf der Industrie“

Von Nick Luhmann

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Der Fokus der staatlichen Corona-Hilfen liegt aus Sicht des Kfz-Gewerbe Bayern zu sehr auf der Industrie. Präsident Albert Vetterl mahnt: „Unsere mittelständischen Handwerksbetriebe haben zurzeit das Gefühl, dass sie von der Politik vernachlässigt werden. Das muss sich dringend ändern.“

„Jetzt muss es darum gehen, gemeinsam die richtigen Maßstäbe für ein dauerhaftes Wiederhochfahren der Wirtschaftsleistung zu setzen. Und da führt kein Weg am Mittelstand vorbei“, sagt Albert Vetterl, Präsident des Kfz-Gewerbe Bayern.
„Jetzt muss es darum gehen, gemeinsam die richtigen Maßstäbe für ein dauerhaftes Wiederhochfahren der Wirtschaftsleistung zu setzen. Und da führt kein Weg am Mittelstand vorbei“, sagt Albert Vetterl, Präsident des Kfz-Gewerbe Bayern.
(Bild: Kfz-Gewerbe Bayern)

Das Kfz-Gewerbe Bayern sieht den Mittelstand bei der Corona-Krisen-Bewältigung der Politik nicht ausreichend beachtet. Deshalb fordert der Verband nun einen runden Tisch als Gesprächsplattform, an dem sich Politik, Handwerk und Gewerbe auf Augenhöhe über bessere Hilfen austauschen können.

Albert Vetterl, Präsident des bayerischen Kraftfahrzeuggewerbes, erklärte am Mittwoch in München: „Bei der Bewältigung der Corona-Folgen liegt das politische Augenmerk zu sehr auf den großen Industrieunternehmen.“ Die Anstrengungen der bayerischen Staatsregierung sowie der Bundesregierung, über Soforthilfe- und Kreditmaßnahmen auch kleine und mittlere Unternehmen in der größten Not des Lockdowns zu unterstützen, seien richtig gewesen, so Vetterl. „Jetzt muss es aber darum gehen, gemeinsam die richtigen Maßstäbe für ein dauerhaftes Wiederhochfahren der Wirtschaftsleistung zu setzen. Und da führt kein Weg am Mittelstand vorbei.“

Kfz-Betriebe hätten infolge des Lockdowns Umsatzeinbußen von bis zu 80 Prozent verkraften müssen. Die Hoffnung auf eine schnelle Besserung nach der Lockerung der Schutzmaßnahmen hätte sich bisher nicht erfüllt, so der Verband. Vor allem die politische Diskussion um ein Anreizprogramm für Autokäufe sowie die schließlich für Anfang Juli angekündigte Senkung der Mehrwertsteuer hätten vielmehr dazu geführt, dass das Geschäft in den oftmals familiengeführten Unternehmen erst jetzt langsam wieder anlaufe.

Handwerksbetriebe fühlen sich vernachlässigt

„Die Politik muss sich fragen lassen, ob sie mit solchen langwierigen Debatten Handwerk und Gewerbe wirklich wieder auf die Beine geholfen hat“, merkte Albert Vetterl. Das Kfz-Gewerbe rechnet für das Jahr 2020 insgesamt mit einem Rückgang von mehr als 20 Prozent bei den Neuzulassungen. „Die besten Fördermaßnahmen sind nutzlos, weil sie verpuffen, wenn sie die Vorschläge und Gesprächsangebote von der Basis nicht aufgreifen. Unsere mittelständischen Handwerksbetriebe haben zurzeit das Gefühl, dass sie von der Politik vernachlässigt werden. Das muss sich dringend ändern“, so Vetterl.

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