Seat Cupra sorgt für deutliches Absatzplus der Spanier
Während die Kernmarke Seat 2021 weniger verkaufte, sind Cupra-Modelle weiterhin ein Verkaufsschlager. In Deutschland konnte die Cupra-Verdoppelung jedoch einen Zulassungsrückgang nicht ganz verhindern. Seine Einschätzung der kommenden Monate hat nun Seat-Boss Wayne Griffiths verraten.
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Der spanische Autobauer Seat hat das Jahr 2021 trotz anhaltender Corona-Pandemie und Halbleiterkrise mit einem deutlichen Plus abgeschlossen: Weltweit kletterte der Absatz der Volkswagenkonzerntochter um 10,3 Prozent auf 470.500 Fahrzeuge. Dazu beigetragen haben sowohl das Wachstum der sportlichen Marke Cupra als auch generell der Boom elektrifizierter Modelle.
„2021 war nicht das Jahr, das wir uns erhofft hatten“, stellte Seat-Vorstandsvorsitzender Wayne Griffiths in einer Mitteilung von Dienstagabend klar. Nach den Absatzeinbrüchen durch die Lockdowns im Jahr 2020 hätte das vergangene Jahr angesichts hoher Nachfrage und großem Auftragsbestand eigentlich in die Region des Rekordabsatzes des Jahres 2019 zurückführen sollen. Wegen fehlender Halbleiter konnte die Nachfrage jedoch nicht bedient werden.
Für das laufende Jahr rechnet Griffiths nun mit einer allmählichen Besserung der Versorgungslage und einer Stabilisierung der Produktion. Echten Optimismus wagt der Seat-Chef erst wieder für 2023. Dabei haben sich die Spanier mit ihrem 10-prozentigen Wachstum im Vergleich zu anderen Konzernfabrikaten gut geschlagen: Skoda etwa verkaufte 12,6 Prozent weniger, VW Pkw verlor 8,1 Prozent.
Gleichzeitig entwickelten sich die Seat-Absatzmärkte unterschiedlich. Während in Deutschland die Verkäufe laut dem Importeur um 5 Prozent auf 104.100 Neuwagen sanken (das Kraftfahrt-Bundesamt vermeldet 108.700 Seat-Erstzulassungen), kletterte der Absatz im Heimatmarkt Spanien auf 81.800 Einheiten (+11,5 %), ebenso wie im drittgrößten Markt Großbritannien (50.700 Einheiten/+11,2 %). Auch in den wichtigsten außereuropäischen Märkten ging es aufwärts: in Mexiko (20.900/+39,3 %), der Türkei (12.700/+10,3 %) und Israel (12.600/+20,6 %).
Cupra sorgt für den Absatz-Boost
Ein Treiber des Wachstums waren im Jahr 2021 die Cupra-Modelle. Die sportliche Seat-Tochter hat ihren Absatz auf 79.300 Einheiten fast verdreifacht – und weist ein Plus von 189,4 Prozent aus. Vor allem der Formentor hat offenbar den Nerv der Kunden getroffen: Er verkaufte sich 54.600-mal und ist damit die unangefochtene Nummer eins im Cupra-Portfolio. Der zweite Neuling im Marken-Portfolio ist der Born: Seit dem Auslieferungsstart im November verkaufte sich der Stromer weltweit 3.300-mal.
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Seat
„Wir haben die Partner, die wir haben wollen“
Cupra stellt global ein Sechstel der Verkäufe des spanischen Herstellers, Seat-Modelle sorgten für 391.200 Auslieferungen (-2,0 % gegenüber dem Jahr 2020). In Deutschland ist der Cupra-Erfolg besonders ausgeprägt: Mit 30.800 Verkäufen stellt Cupra hierzulande mehr als jeden vierten Neuwagen des Importeurs Seat Deutschland. Das ist eine Absatzverdoppelung binnen eines Jahres.
Warum die Neuzulassungen der Spanier in Deutschland im vergangenen Jahr gesunken sind, lässt sich wohl nur mit der Halbleiterkrise beantworten. Die Konzernschwester Skoda hat bereits darauf hingewiesen, dass der Chipmangel vor allem höherpreisige, gut ausgestattete Neuwagen betrifft, die für ihre Funktionen mehr Halbleiter-Bauteile benötigen und deshalb einer höheren Gefahr durch Produktionsausfälle ausgesetzt sind. Dieser Befund dürfte zunehmend auch für Seat gelten, da die Kunden in den letzten Jahren zunehmend auf SUV-Modelle der höheren Ausstattungslinien umgestiegen sind.
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Cupra
Zum Verbrenner-Abschied einen 5-Zylinder mit 390 PS
Im laufenden Jahr gehört die Aufmerksamkeit wohl erneut vor allem der Marke Cupra. Der Born erhält eine Verbreiterung des Angebots, unter anderem mit verschiedenen Akkuleistungen (45, 58 und 77 kWh). Dazu wird der kraftstrotzende Formentor VZ5 für viel Aufmerksamkeit sorgen, auch wenn die Stückzahlen limitiert sind. Seat bekommt eine neue Ausstattungsvariante für den Tarraco („Xperience“).
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