Mehrmarkenhandel DA&DG launcht neue Handelsplattform
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Der Vorbacher Fahrzeuglieferant DA&DG hat eine neue Handelsplattform entwickelt. Zu den Funktionen gehören ein Leadmanagement-System und der digitale Abschluss von Finanzierungen. Im vergangenen Jahr konnte das Unternehmen den Absatz steigern. Ein Erfolgsfaktor sei die Einkaufsstrategie gewesen.

Der Fahrzeuglieferant DA&DG bietet seinen Partnerhändlern ab sofort eine neue Handelsplattform mit erweiterten Funktionen. Darin enthalten sind unter anderem ein Leadmanagement-System und Schnittstellen zu Finanzierungsunternehmen, wie Geschäftsführer Tobias Ritter im Gespräch mit »kfz-betrieb« erklärte.
„Im Austausch mit unseren Partnern hatten wir festgestellt, dass Redundanzen in der Datenverwaltung zu den größten Problemen im Handel gehören“, berichtet Ritter. In der Regel arbeiten die Betriebe mit mehreren Systemen, beispielsweise für die Fahrzeugdatenverwaltung, Garantieverlängerung und Finanzierung. In jedes davon muss sich der Händler separat einloggen und Datensätze wiederholt anlegen. „Unsere Hauptmotivation mit der neuen Plattform ist es deshalb, Medienbrüche soweit wie möglich zu vermeiden“, so Ritter.
Alle Finanzierungsanfragen auf einen Blick
Künftig müsse der Händler Kunden- und Fahrzeugdaten nur noch einmal eingeben. Er kann auf der Plattform ein Angebot erstellen und Finanzierungen anfragen – dafür gibt es eine Schnittstelle zu Yareto. Der Partner kann auf einen Blick alle offenen Finanzierungsanfragen sehen und erhält auch im System zeitnah eine Rückmeldung zum Status der Anfrage.
Kaufverträge, Finanzierungs- und Versicherungsangebote sowie Garantien können direkt auf der Plattform abgeschlossen werden. Zu den Kooperationspartnern gehören neben Yareto beispielsweise die AKF-Bank, Car-Garantie, Ergo, Creditreform sowie die Nürnberger Versicherung.
Über das neue Leadmanagement-System können Händler unter anderem Anfragen mit den entsprechenden Fahrzeugen verknüpfen, den Anfragefortschritt überwachen und Anfragen mit Notizen und Dateien versehen.
Anschluss von Großhändlern geplant
Wie bislang haben die Partner Zugriff auf über 1.000 Lager- und Vorlauffahrzeuge elf verschiedener Marken, welche die DA&DG auf verschiedenen europäischen Märkten einkauft. Ab Anfang März will das Unternehmen das Angebot noch erweitern und die Bestände von bis zu zehn großen, freien EU-Fahrzeughändlern an den Fahrzeugmarkt anschließen.
Neben der Bestandsware kann der Händler mit dem Kunden auch ein Fahrzeug konfigurieren und bestellen. Ordert der Händler ein Fahrzeug, so kann er auf der neuen Plattform durch eine Anbindung an das Warenwirtschaftssystem des Lieferanten immer sehen, wo sich das Auto gerade befindet.
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Mehrmarkenhandel: Schnell und individuell
Zusätzlich verfügt der neue Verkäuferarbeitsplatz über Schnittstellen zu Mobile.de und Autoscout24. Dadurch kann zusätzlich zur DA&DG-Ware der auf den genannten Börsen inserierte, eigene Fahrzeugbestand importiert werden. Leads über die beiden Marktplätze werden bislang nicht eingespielt, das soll sich aber ändern, sagt Ritter.
Um die Plattform vollumfänglich mit Schnittstellen und Leadmanagement nutzen zu können, zahlen Händler monatlich 299 Euro. Darüber hinaus gibt es eine Basisvariante für 129 Euro sowie einen kostenlosen Zugang. Über Letzteren könne der Händler den kompletten Einkaufsprozess abbilden und habe Zugriff auf den Fahrzeugmarkt.
Absatz 2020 gestiegen
Die DA&DG hat derzeit rund 330 angeschlossene Händler, die alle Systemleistungen abrufen – dazu gehören zum Beispiel Marketingdienstleistungen sowie Beratungen zu Strategie und Recht. Hinzu kommen 500 bis 700 Partner, die lediglich Fahrzeuge zukaufen. Bis Ende dieses Jahres sollen es 500 bis 600 Konzeptkunden und über 1.000 zukaufende Partner werden.
Im vergangenen Jahr vermarktete die DA&DG über ihre Partner gut 5.000 Fahrzeuge. Gegen den Branchentrend konnte das Unternehmen aus Vorbach damit den Absatz um fünf Prozent steigern. Worauf ist das zurückzuführen? „Wir hatten kaum Lieferengpässe und sind antizyklisch mit der Situation umgegangen“, erläutert Ritter. Das tue man auch jetzt: „Wir erhöhen gerade massiv unseren Bestand“, sagt der Geschäftsführer.
VW ID3 zur Miete
Zum Bestand gehören auch immer mehr elektrifizierte Fahrzeuge. „Elektromobilität hat bei uns einen hohen Stellenwert“, sagt Ritter, „wir nehmen aber wahr, dass sich gerade kleinere Betriebe mit dem Thema noch schwer tun.“ Im Angebot hat der Lieferant unter anderem die Modelle Skoda Octavia RS iV, Skoda Citigo, Hyundai Kona, Kia E-Soul und Kia E-Niro. Seit November können die Partner zudem auf rund 120 VW ID3 zugreifen und diese für 239 Euro monatlich an Endkunden vermieten. Die Rückläufer verkauft die DA&DG über die angeschlossenen Partner.
Ein wichtiges Zukunftsthema des Lieferanten und Konzeptanbieters, der zeitgleich mit der neuen Handelsplattform auch eine neue CI einführt, ist der Online-Vertrieb. „Unser Ziel ist es, dass Endkunden Fahrzeuge auf der Händlerwebsite direkt kaufen können. Diese Funktion werden wir sicher noch nachschieben“, verspricht Ritter.
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