Ranking Das sind Deutschlands attraktivste Städte für Elektromobilität

Die Ladeinfrastruktur gilt inzwischen als kritischster Faktor für den weiteren Hochlauf der Elektromobilität. Wo sie in Deutschland wie gut ausgebaut ist, sieht sich alle sechs Monate der Verband der Automobilindustrie im Detail an. Wir zeigen die jüngsten Rankings.

Laut dem VDA ist Wolfsburg aktuell die attraktivste Stadt, um auf ein E-Auto umzusteigen.
Laut dem VDA ist Wolfsburg aktuell die attraktivste Stadt, um auf ein E-Auto umzusteigen.
(Bild: Daimler)

Alle sechs Monate erstellt der Verband der Automobilindustrie (VDA) eine Übersicht, wo sich das Ladenetz für Elektroautos in Deutschland gut entwickelt und wo nicht. Unterteilt wird das Ranking in zwei Haupt-Kategorien:

  • Der T-Wert besagt, wie viele E-Autos auf einen öffentlichen Ladepunkt kommen.
  • Der A-Wert setzt die Anzahl der öffentlich zugänglichen Ladepunkte ins Verhältnis zu allen im Landkreis oder der Stadt zugelassen Autos und soll damit die „grundsätzliche Attraktivität“ eines Standorts für Elektromobilität angeben.
  • Der S-Wert zeigt, wie viele E-Autos auf einen Schnellladepunkt in einer Region kommen.

Den besten T-Wert hat aktuell die Stadt Salzgitter. Hier kommen 5,9 E-Autos auf einen öffentlich zugänglichen Ladepunkt. Auf dem Podium stehen derzeit daneben der Saale-Orla-Kreis und der Landkreis Uckermark mit einem Wert von jeweils 6,4. Am schlechtesten schneidet in der Auswertung beim T-Wert die Stadt Offenbach ab. Hier kommen 95,1 Elektroautos auf einen Ladepunkt.

Auf Bundesländer-Ebene liegt Sachsen ganz vorne. Hier müssen sich durchschnittlich 13,1 zugelassene Elektroautos einen öffentlichen Ladepunkt teilen. Es folgen Sachsen-Anhalt (14,1) und Thüringen (14,6). Die letzten drei Plätze belegen Nordrhein-Westfalen (25,2), das Saarland (25,4) und Hessen (27,6).

Allerdings weist der VDA selbst darauf hin, dass man beim T-Wert zwei Faktoren beachten sollte: Zum einen kann dieser in manchen Gegenden verhältnismäßig niedrig ausfallen, da der E-Autobestand vor Ort klein ist, die E-Mobilität also noch nicht sehr verbreitet ist. Das ist der Fall in einigen Regionen an der Spitze des Rankings. Zum anderen können vergleichsweise hohe T-Werte darauf hindeuten, dass ein großer Anteil der E-Autos gewerblich zugelassen ist und deswegen nicht unbedingt in dem Bezirk, für den er zugelassen ist, auch wirklich unterwegs ist.

Bei der Attraktivität liegen Auto-Städte weit vorne

Auch deshalb ermittelt der Verband zusätzlich den A-Wert und setzt dabei die Ladeinfrastruktur mit allen zugelassenen Pkw in einer Stadt und einem Landkreis ins Verhältnis. Am besten schneidet dabei Wolfsburg ab. Dort gibt es bei einem Pkw-Bestand von gut 125.000 Fahrzeugen 817 öffentliche Ladepunkte. Der A-Wert beträgt damit 153. Platz zwei geht an Ingolstadt (A-Wert: 200), Rang drei an Passau (292). Am schlechtesten schneiden in jenem Ranking der Landkreis Peine (4.558), die Stadt Schwerin (4.986) und der Landkreis Neunkirchen (5.450) ab.

Von den Bundesländern schneiden aktuell Hamburg (A-Wert: 565), Bayern (819) und Baden-Württemberg (844) bei der Attraktivität am besten ab. Nachholbedarf sieht der VDA derzeit vor allem in Brandenburg (1.427), dem Saarland (1.629) und Mecklenburg-Vorpommern (1.715).

So sieht es beim Schnellladen aus

Neu aufgenommen hat der Verband den S-Wert in seine Auswertung. Dieser zeigt, wie viele E-Autos auf einen Schnellladepunkt in einem Gebiet kommen. Allerdings listet der VDA dabei auf Regional-Ebene nur die besten Beispiele auf. Mit dem besten Verhältnis von 24,6 Autos pro Schnellladepunkt (ab 22 kW) kann derzeit der Landkreis Altenburger Land glänzen. Platz zwei geht an den Salzlandkreis (24,9), Rang drei belegt der Saale-Orla-Kreis (25,9). Von den Bundesländern haben ähnlich wie beim T-Wert Sachsen-Anhalt (59,0), Thüringen (59,9) und Sachsen (80,3) die besten S-Werte. Am Ende des Rankings liegen auch hier Hessen (184,2), das Saarland (194,7) und Nordrhein-Westfalen (220,3).

Mit Blick auf die Vorhaben der Ampel-Koalition, bis 2030 mindestens 15 Millionen rein elektrisch fahrende Pkw im deutschen Fahrzeugbestand zu haben, fordert der Verband mehr Tempo beim Ausbau der Ladeinfrastruktur. Aktuell wachse die Anzahl öffentlich zugänglicher Ladepunkte pro Woche um rund 250 Stück. Laut dem VDA seien aber 2.000 pro Woche nötig, um mit der steigenden Nachfrage nach E-Autos Schritt zu halten. SPD, Grüne und FDP haben sich laut ihrem Koalitionsvertrag vorgenommen, bis 2030 eine Million Ladepunkte am Netz zu haben. Aktuell gibt es laut Bundesnetzagentur 48.717 öffentliche Lademöglichkeiten.

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