DAT-Report: Werkstattportale ziehen noch nicht

Autor / Redakteur: Konrad Wenz / Andreas Grimm, Andreas Grimm

Das Internet hat alle Bereiche der Kfz-Branche erfasst. Im Kfz-Service spielt es dennoch eine untergeordnete Rolle. Neben dieser Erkenntnis brachte der DAT-Report 2013 zahlreiche weitere Ergebnisse ans Licht.

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ZDK-Präsident Robert Rademacher gehörte zu den ersten, die den DAT-Report 2013 von »kfz-betrieb« in den Händen hielten.
ZDK-Präsident Robert Rademacher gehörte zu den ersten, die den DAT-Report 2013 von »kfz-betrieb« in den Händen hielten.
(Foto: Wenz)

Die Deutsche Automobil Treuhand GmbH (DAT) hat am Donnerstag aktuelle Zahlen zur Kfz-Branche vorgestellt. Anders als in früheren Jahren erscheint der seit fast 40 Jahren publizierte DAT-Report in diesem Jahr bereits Ende Februar, um es den Kfz-Betrieben und allen Branchenteilnehmern zu erleichtern, „die Ergebnisse des DAT-Reports in die Planung für das laufende Geschäftsjahr einzubeziehen“, sagte der Sprecher der DAT-Geschäftsführung, Jens Nietzschmann.

Diese Erkenntnisse sind durchaus aufschlussreich. Beispielsweise verdeutlichen die Zahlen, dass erst etwa 10 Prozent der Werkstattkunden das Internet als Informationsquelle nutzen. Diese wiederum besuchten im vergangenen Jahr zu 46 Prozent die seit etwa eineinhalb Jahren erreichbaren Portale, die Werkstattleistungen anbieten. Für ein Drittel dieser Interessenten waren laut DAT die Angebote so überzeugend, dass sie ihre bisherige Werkstatt gewechselt haben.

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„Das Servicegeschäft über das Internet hat im Augenblick noch keine Signifikanz. Aber wir beobachten das sehr genau, weil hier im Zweifel der günstigste Anbieter gewinnt“, kommentierte ZDK-Präsident Robert Rademacher das Ergebnis. Ob die Leistung, die sich hinter dem günstigen Preis verberge, dann auch in Ordnung sei, sei eine ganz andere Frage.

Ungeachtet dessen dokumentiert der DAT-Report die Bedeutung des Internets für die Kfz-Branche. Entsprechend widmete sich eines der Sonderthemen des Reports 2012 diesem Thema. Unter anderem zeigten die Ergebnisse, dass rund 97 Prozent der Gebrauchtwagenkäufer Online-Marktplätze oder Gebrauchtwagen-Börsen besuchen. Diese Plattformen sind 2012 die wichtigste Informationsquelle für diese Gruppe der Autokäufer.

„Das Internet hat einen starken Einfluss darauf, wo Gebrauchtwagen gekauft werden. Es ist fast überraschend, dass der Marktanteil des Internets nicht stärker gestiegen ist. Dabei konnte der Markenhandel seine Position im Gebrauchtwagengeschäft gut behaupten“, fasste Rademacher die Ergebnisse zusammen. Dass der Durchschnittspreis dieser im Markenhandel verkaufen Pkw zuletzt deutlich gestiegen ist, führte er auf die hohe Zahl der „Neuwagen-ähnlichen Gebrauchten“ zurück, also die Kurz- und Eigenzulassungen des Handels.

Erhebliche Bedeutung haben inzwischen die Neuwagenportale: Rund 60 Prozent der Neuwagenkäufer besuchen diese Angebote. Seit diese Portale existieren, hat sich laut DAT der Kaufprozess für die Käufer ins Internet verlagert. „Auch diese Fahrzeuge werden letztlich von Händlern verkauft, die einen Teil ihres Angebots ins Internet einstellen“, kommentierte Rademacher. Allerdings finde man dort ein verzerrtes Preisangebot. Es handele sich bei diesen Fahrzeugen um Sonderangebote, was allerdings oft nicht erkennbar sei.

Bezugsquellen: Der Report gedruckt und als PDF

Für den aktuellen Report hatte das Marktforschungsunternehmen GfK im Auftrag der DAT die Rückmeldungen von knapp 4.000 Verbrauchern zu zahlreichen Themen rund um den Autokauf und das Werkstattgeschäft ausgewertet. Das Branchenkompendium, das als Standardwerk der Branche gilt, wird seit dem Jahr 1997 bei der Fachzeitschrift »kfz-betrieb« mithilfe des Partners Fuchs Europe Schmierstoffe veröffentlicht. Der DAT-Report ist kostenlos in gedruckter Form bei der Redaktion (zum Anforderungsformular) erhältlich und als PDF sofort auf der Webseite abrufbar.

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