Bilanzausblick Dekra weitet Geschäft aus und wächst wieder
Der Prüfkonzern will seinen Umsatz in diesem Jahr voraussichtlich um rund 9 Prozent auf fast 3,5 Milliarden Euro steigern. Für das kommende Jahr erwartet Dekra-Vorstandschef Stefan Kölbl ein weiteres Plus. Einen Fokus richtet das Unternehmen auf das digitale Schadenmanagement.
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Nach einem Rückgang im Corona-Jahr 2020 wächst der Prüfkonzern Dekra wieder. Der Umsatz werde in diesem Jahr voraussichtlich um rund 9 Prozent auf fast 3,5 Milliarden Euro steigen, teilte der Vorstandsvorsitzende Stefan Kölbl am Dienstag mit. Angaben zur Ertragslage machte er nicht. Die Stammbelegschaft umfasst rund 30.800 Menschen, das sind etwa 900 mehr als im Vorjahr. Dekra untersucht nach eigenen Angaben in 23 Ländern jährlich über 27 Millionen Fahrzeuge. Dabei geht es beispielsweise um Haupt- und Abgasuntersuchungen.
Auch künftig sei mit wirtschaftlichen Einschränkungen wegen der Pandemie zu rechnen, sagte Kölbl. Dekra wolle dennoch im kommenden Jahr um 4 bis 6 Prozent beim Umsatz zulegen. „Mit dem Markteintritt in drei Ländern in diesem Jahr und dem Ausbau des Geschäfts in anderen Märkten haben wir unsere Position als Weltmarktführer weiter gefestigt“, sagte Kölbl. Der Umsatz des Geschäftsfeldes Fahrzeugprüfungen dürfte 2021 um 6,6 Prozent auf 1,2 Milliarden Euro steigen.
Im vergangenen Jahr war der Umsatz um 6,5 Prozent auf 3,2 Milliarden Euro zurückgegangen. Der Jahresüberschuss schrumpfte damals um 21,6 Prozent auf 93,9 Millionen Euro. Dekra ist aus eigener Sicht unter nicht börsennotierten Expertenorganisationen die weltweit größte.
Dekra kümmert sich auch um neue Antriebe bei Fahrzeugen. Das Unternehmen verstärkte dazu seine Prüfkompetenz bei der Ladeinfrastruktur für Elektroautos. Es fördere auch den Einsatz von klimaneutraler Wasserstoff-Technik, hieß es einer Mitteilung. Im Verband „Hydrogen Europe“ setze es zudem seine Expertise ein.
Digitales Schadenmanagement im Kommen
Um sich bei der Digitalisierung des Schadenmanagements für die Zukunft aufzustellen, hat sich Dekra 2021 an der Schweizer Spearhead AG beteiligt. Das Unternehmen unterstützt Versicherer sowie Fuhrpark- und Flottenbetreiber bei der digitalen Abwicklung von Fahrzeugschäden. „Mit dem Einstieg bei Spearhead arbeiten wir weiter intensiv daran, Geschäftsprozesse unserer Kunden mit digitalen Lösungen zu vereinfachen und zu beschleunigen“, so Kölbl. „Dadurch erschließen wir uns Wachstumsmärkte im Schadenmanagement der Zukunft.“ Dekra erwartet, dass digitale Lösungen schon 2025 für etwa 30 Prozent der Schadenbewertungen eingesetzt werden.
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