Gebrauchtwagen Der Sturzflug der Pkw-Umschreibungen schwächt sich ab
Ein Zehntel weniger Besitzumschreibungen weist das KBA für den Monat November aus. Was dramatisch klingt, ist aber fast schon Entspannung, denn in den Monaten zuvor war der Rückgang noch deutlicher. Dem Handel helfen wird es freilich vorerst nicht.
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Der Gebrauchtwagenmarkt bleibt weiterhin im Sinkflug. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) in seiner Marktstatistik für den Monat November ausweist, fanden zuletzt 535.508 Pkw einen neuen Halter. Das waren 10,6 Prozent weniger als im November des Vorjahres. Letztlich ist die aktuelle Entwicklung aber eine Besserung des Trends der letzten Monate: Im Oktober war der Gebrauchtwagenmarkt noch um 16,3 Prozent eingebrochen, im September um 12 Prozent.
Unter dem Strich ist die Zahl der Pkw-Besitzumschreibungen in Deutschland inzwischen deutlich rückläufig. Seit Jahresanfang fanden 6,23 Millionen Pkw einen neuen Halter. Das sind vier Prozent weniger als in den ersten elf Monaten des Jahres 2020. Nach gutem Start ist der Gebrauchtwagenmarkt inzwischen seit August im Minus. Als Grund gilt das sinkende Angebot an Gebrauchtfahrzeugen, weil aufgrund der Produktionsprobleme seit Monaten zu wenige Neuwagen ausgeliefert werden.
Zu beachten ist allerdings, dass in die Zahlen des KBA alle Umschreibungen einfließen, also auch die vielen Verkäufe von privat. In den für den Kfz-Handel relevanten Segmenten der jüngeren Gebrauchten fehlt dagegen weiterhin der Zustrom neuer Ware wegen fehlender Rückläufer aus dem Leasing- und Vermietgeschäft.
Besserung auch im Nutzfahrzeugmarkt
Weniger Besitzumschreibungen verzeichnet das KBA zudem erneut in den wichtigsten Nutzfahrzeug-Kategorien. Den Angaben zufolge sank die Zahl der Umschreibungen im Lkw-Segment um 4,4 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat auf 33.058 Einheiten. Im Jahresverlauf sind die Lkw-Umschreibungen aber im Vergleich zum Vorjahreszeitraum noch deutlich im Plus (+4,9 %).
Ebenfalls im Rückwärtsgang fuhren zuletzt die Zugmaschinen. Hier sank die Zahl der Halterwechsel um 4,2 Prozent auf 10.408 Einheiten (Jahrestrend: +5,7 %). Überraschenderweise im Plus sind die Umschreibungen der Busse. Sie stiegen um 14,4 Prozent auf 373 Einheiten (Jahrestrend: -1,9 %).
Deutlich rückläufig entwickelte sich zudem das Geschäft mit gebrauchten Krafträdern. Hier wurden noch 20.867 Fahrzeuge umgeschrieben. Das sind 17,7 Prozent weniger als im November 2020. Allerdings waren die Zahlen im Vorjahr auch aufgrund der hohen Nachfrage nach individueller Mobilität in der Pandemie stark gestiegen.
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