Deutscher Pkw-Markt weiter rückläufig

Redakteur: Andreas Wehner

Im März wurden mit 294.375 Fahrzeugen 26,6 Prozent weniger neu zugelassen als ein Jahr zuvor. Die beste Zulassungsbilanz weisen die Premiumhersteller auf.

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Die deutschen Pkw-Neuzulassungen sind im März im Vergleich zum Vorjahresmonat um 26,6 Prozent zurückgegangen. Wie das Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) am Dienstag mitteilte, wurden im abgelaufenen Monat 294.375 Einheiten neu registriert. Nach drei Monaten zeigen die KBA-Zahlen mit 670.410 Pkw ein Neuzulassungs-Minus von 22,8 Prozent.

In der Bilanz der deutschen Hersteller liegen die Premiummarken vorne: BMW/Mini (+9.0 %) und Audi (+7,8 %) verkauften im März mehr Fahrzeuge als ein Jahr zu vor. Bei Mercedes (-6,1 %) und Porsche (-6,0 %) halten sich die Verluste in Grenzen. Mit minus neun Prozent sieht es für VW nur unwesentlich schlechter aus. Die zur Umweltprämien-Zeit besonders starken Marken Opel (-30,9 %) und Ford (-29,8 %) mussten dagegen deutliche Verluste hinnehmen. Daimlers Kleinwagentochter Smart kam mit minus 24,9 Prozent nicht viel besser davon.

In der Quartalsbilanz sieht es ähnlich aus: Nur wenige Hersteller können eine Aufwärtsbewegung vorweisen. Bei den deutschen Marken gelang es nur BMW/Mini (+1,4 %). Besonders hohe Einbußen mussten auch nach drei Monaten Opel (-26,4 %), Ford (-26,9 %) und Smart (-34,2 %) hinnehmen.

Daihatsu im Sinkflug, Nissan erfolgreich

Unter den Importmarken fiel der Rückgang bei Daihatsu mit minus 69,3 Prozent am stärksten aus. Nissan startete dagegen 2009 schwach und konnte mit plus 58,3 Prozent in den ersten drei Monaten 2010 die Quote deutlich erhöhen. Land Rover (+23,0 %) und Jaguar (+13,6 %) lagen ebenfalls im Plus – allerdings auf niedrigem Absatzniveau.

Nach der großen Nachfrage nach kleinen, preiswerten Fahrzeugen im Umweltprämien-Jahr zeichnen sich im ersten Quartal 2010 deutliche Veränderungen ab. Das Mini-Segment ging um 45,4 Prozent zurück, bei den Kleinwagen waren es minus 41,8 Prozent. Auch in der Mittelklasse (-21,1 %) gab es erheblich weniger Neuzulassungen als im Jahr zuvor.

Dagegen stieg die Nachfrage in den größeren Klassen wieder: Die Obere Mittelklasse legte um 6,5 Prozent zu, die Oberklasse um 1,1 Prozent. Die Geländewagen liegen knapp über Vorjahresniveau (+0,5 %). Die größten Zunahmen waren bei den Sportwagen (+16,3 %) sowie den Wohnmobilen (+14,7 %) zu beobachten.

Gewerbliche Zulassungen steigen deutlich

Der Privatanteil ging stark zurück, die meisten Pkw-Neuzulassungen waren im ersten Quartal gewerblich (57,8 %). Es gab auch wieder mehr Pkw mit Dieselantrieb (39,7 %). 1,45 Millionen gebrauchte Pkw wechselten in den letzten drei Monaten den Besitzer. Das Vorjahresergebnis wurde damit um 10,3 Prozent unterschritten.

Die deutschen Autobauer sind nach Angaben des Verbands der Automobilindustrie (VDA) jedoch im Ausland stärker. Die Ausfuhren legten den sechsten Monat in Folge zu. Im März gingen 419.400 Pkw in den Export, 51 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Produktion in den deutschen Werken stieg um 27 Prozent auf 555.300 Einheiten, teilte der VDA mit. VDA-Präsident Matthias Wissmann rechnet mit einem guten Exportjahr. Das Vorkrisenniveau werde man aber 2010 noch nicht erreichen, sagte Wissmann.

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