Die exklusivste Mazda-Filiale der Welt

Autor / Redakteur: Marcel Sommer / Christoph Seyerlein

Über 40.000 Einheiten verkauft der Händler Kanto Mazda pro Jahr. Jetzt hat er im Zentrum Tokios einen spektakulären Pilot-Betrieb eröffnet, der die Marke voranbringen soll.

Umgerechnet rund sieben Millionen Euro hat sich Kanto Mazda seinen Pilot-Betrieb im Zentrum Tokios kosten lassen.
Umgerechnet rund sieben Millionen Euro hat sich Kanto Mazda seinen Pilot-Betrieb im Zentrum Tokios kosten lassen.
(Foto: Marcel Sommer)

Kanto Mazda, mit über 40.000 verkauften Einheiten pro Jahr der größte Mazda-Händler der Welt, hat in Tokio einen Pilot-Betrieb eröffnet. Umgerechnet rund sieben Millionen Euro hat Präsident Raita Nishiyama investiert, um seinen Kunden ein ganz besonderes Einkaufserlebnis zu bieten.

Mitten im Zentrum der Hauptstadt hat Nishiyama seine Vorzeige-Filiale eingerichtet. Dass er dafür das zuvor recht praktische, aber nicht unbedingt vorzeigbare Gebäude dem Erdboden gleich machen musste, stört ihn nicht. Künftig soll innerhalb des nun futuristisch edel anmutenden Gebäudes ein Verkauf stattfinden, der statt Stückzahlen die pure Emotion im Fokus hat.

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„Bei uns kommt es nicht darauf an, wer von meinen Verkäufern die meisten Autos an den Kunden bringt. Hier wird die Liebe zur Marke Mazda verkauft“, versucht Raia Nishiyama glaubhaft zu erklären. „Unser Personal wurde bereits ein Jahr vor der Renovierung gecastet, geschult und ganz speziell auf diese Aufgabe hin vorbereitet. Bei der Auswahl ging es vor allem darum, wer die Marke am besten repräsentiert“, sagt er.

Was sich auf den ersten, zweiten und alle weiteren Blicke nach einem nur zu schön geträumten Verkaufsmärchen anhört, scheint der drahtige Präsident wirklich ernst zu meinen. Die ersten Resultate dieser Kultur zeichnen sich bereits ab. „Wir haben dreimal so viele Kunden, die vorher einen Importwagen gekauft haben“, schwärmt der Händler.

In Verkaufszahlen ausgedrückt bedeutet dies den Verkauf von 500 Fahrzeugen pro Jahr. Im Vergleich zu den anderen 118 Kanto-Filialen sei das ein überdurchschnittlich hoher Wert. Insgesamt arbeiten für Raia Nishiyama 2.138 Angestellte in dem 1960 gegründeten Unternehmen – das jährliche Gesamtvolumen der Gruppe liegt bei über 40.000 Einheiten.

Besonders stolz ist der Kanto-Präsident auf den vom Mazda-Chefdesigner höchstpersönlich gestalteten und nach ihm benannten Maeda-Bereich. Der zu zwei Seiten aus Glas bestehende Raum dient in erster Linie der Schlüsselübergabe mit Blick auf das neue Auto. Im Schmuckstück des rund sieben Millionen Euro teuren Neubaus werden am häufigsten Mazda-2-Schlüssel überreicht, gefolgt vom CX5 und dem CX3.

Zahlreiche Eindrücke aus dem Pilot-Betrieb in Tokio finden Sie in der Bildergalerie (siehe oben).

Aktuell fahren rund 60 Millionen Autos durch Japan. Allein im vergangenen Jahr wurden 5,6 Millionen Neufahrzeuge verkauft, Tendenz steigend. Dass von diesem automobilen Kuchen jeder Hersteller das für sich größtmögliche Stück abbekommen möchte, liegt auf der Hand. Das größte Stück hat sich in diesem Jahr bis zum Monat September bereits der Marktführer Toyota mit 1.134.073 Einheiten gesichert.

Es folgen Honda mit 569.458, Suzuki mit 492.922, Nissan mit 471.224 und Daihatsu mit 466.288. Mit derzeit 5,2 Prozent Marktanteil und 202.225 verkauften Autos hinkt Mazda seiner einheimischen Konkurrenz deutlich hinterher. Noch.

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