Machtkampf in Wolfsburg Diess soll Volkswagen-Chef bleiben, aber weitere Macht abgeben
Wieder gewackelt, wieder nicht gefallen: Volkswagen-Chef Herbert Diess darf aller Voraussicht nach trotz erneuter Streitigkeiten mit dem Betriebsrat weitermachen. Einen Posten muss er im Zuge eines größeren Umbaus im Konzern-Vorstand aber wohl abgeben.
Anbieter zum Thema

Am Donnerstag (9. Dezember) tagt der Volkswagen-Aufsichtsrat. In den letzten Wochen wurde die Sitzung schon mehrfach zum potenziellen High Noon für Konzernchef Herbert Diess hochgejazzt. Schließlich war der 63-Jährige zuletzt mal wieder heftig mit dem Betriebsrat aneinander geraten. Manche prophezeiten ihm trotz Vertrag bis Herbst 2025 die bevorstehende Absetzung.
:quality(80)/images.vogel.de/vogelonline/bdb/1898200/1898288/original.jpg)
Volkswagen
Verbale Ohrfeigen für Konzern-Chef Diess
Inzwischen deutet aber viel darauf hin, dass es nicht so kommen wird. Verschiedene Medien berichten, dass Diess wohl auch weiter die Zügel in Wolfsburg in der Hand behalten dürfe. Allerdings muss er wohl ein weiteres Mal Teile seiner Macht abgeben.
Und erneut soll davon Ralf Brandstätter profitieren. Der hatte schon im Juli 2020 den Posten als Chef der Kernmarke VW Pkw von Diess geerbt. Nun soll er auch in den Konzernvorstand einziehen und dort die Volumen-Marken verantworten, berichtet beispielsweise die „Süddeutsche Zeitung“. Auch jene Verantwortung trägt aktuell noch Herbert Diess.
Brandstätter nach China?
Und dabei soll es für Brandstätter nicht bleiben: Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung (FAZ) erfahren haben will, soll er im Sommer 2022 nach China wechseln und das dortige Geschäft des Konzerns leiten. Eine Aufgabe, die bisher ebenfalls Herbert Diess inne hat. Im wird jedoch der schwache Start der ID-Modelle in China angelastet, berichtet die FAZ.
Für diesen Posten soll Brandstätter nach China gehen und seine Aufgabe als Leiter der Kernmarke VW abgeben. Der bisherige China-Chef Stephan Wöllenstein ist aufgrund der verfehlten Absatzziele angezählt und soll zurück nach Deutschland berufen werden.
Zwei weitere Top-Personalien werden erwartet
Auch weitere Posten im Volkswagen-Topmanagement werden neu besetzt. So soll der bisherige Chefjustiziar Manfred Döss Hiltrud Werner als Vorstand für Integrität und Recht ablösen. Werners Vertrag läuft im Februar aus.
Ganz ohne Frau soll der Volkswagen-Vorstand in Zukunft aber nicht besetzt sein. Vieles deutet darauf hin, dass Hauke Stars als Leiterin des neuen IT-Ressorts berufen wird. Die 54-Jährige war zwischen 2012 und 2020 Mitglied des Vorstands der Deutschen Börse. Stars ist studierte Informatikerin und sitzt derzeit unter anderem in den Aufsichtsräten von Fresenius und Kühne + Nagel.
(ID:47873755)