Umfrage E-Auto-Vorbehalte in Deutschland bleiben

Quelle: sp-x/dpa

Geringe Reichweiten, wenige Ladesäulen: Viele Deutsche sehen sich noch nicht bereit für die E-Mobilität. Das Auto allerdings bleibt Verkehrsmittel Nummer 1. Der ÖPNV muss sich dagegen anstrengen, um attraktiv zu werden.

(Bild: gemeinfrei / Pixabay)

Das E-Auto stößt bei den Deutschen weiter auf Vorbehalte. Nur rund 26 Prozent der Bundesbürger können sich ein Elektromobil als nächsten Pkw vorstellen, der doppelte Anteil hingegen hält einen Kauf für unwahrscheinlich, wie eine Umfrage des TÜV-Verbands ergeben hat.

Gegen ein E-Fahrzeug sprechen demnach bei vielen die geringe Reichweite (49 %), hohe Anschaffungskosten (46 %) und die geringe Verfügbarkeit von Ladestationen (44 %). Darüber hinaus haben 42 Prozent Zweifel an der Umweltfreundlichkeit von E-Mobilen. Die Vorbehalte glichen trotz staatlicher Förderung und technischer Entwicklung den vor zwei Jahren in einer vorangegangenen Umfrage geäußerten Bedenken, so der TÜV. „Die Reichweitenangst in Kombination mit der Ladeproblematik kann toxisch für die Elektromobilität wirken“, bilanzierten die Experten.

Eigenes Auto bleibt am wichtigsten

Das eigene Auto ist das Verkehrsmittel Nummer Eins. Rund 72 Prozent sagten, das Auto an einem gewöhnlichen Werktag zu nutzen. Vor der Corona-Krise lag dieser Anteil bei einer weiteren TÜV-Umfrage noch bei 65 Prozent. Der Anteil derjenigen, die im Alltag auch in Busse und Bahnen des öffentlichen Nahverkehrs (ÖPNV) steigen, ging im selben Zeitraum von 32 auf 25 Prozent zurück.

„Der individuelle Verkehr per Auto, Fahrrad oder Motorrädern gewinnt“, sagte der Geschäftsführer des TÜV-Verbands, Joachim Bühler. „Dagegen haben viele Menschen während der Pandemie Busse und Bahnen aus Sorge vor Ansteckung vermieden.“ Das heiße aber nicht, dass die Befragten sich keinen attraktiveren ÖPNV wünschten.

Flexibilität und Unabhängigkeit sind den Verbrauchern jedoch wichtiger als die Umweltfreundlichkeit. Danach befragt, was ihnen bei der eigenen Mobilität besonders wichtig ist, gaben rund 56 der Menschen an, dass sie möglichst unabhängig und flexibel unterwegs sein wollen. Außerdem war für sie entscheidend, dass sie schnell ans Ziel kommen (43 %), verlässlich und planbar unterwegs sind (38 %) und es wenig kostet (26 %). Nur 19 Prozent der Befragten gaben an, dass ihnen auch die Umweltfreundlichkeit wichtig sei. Keine andere Option erhielt demnach so wenige Stimmen.

Allerdings äußerten sich die Teilnehmenden in anderen Fragen zu diesem Aspekt widersprüchlich. Direkt danach befragt, welche Rolle der Umwelt- und Klimaschutz bei ihrer Verkehrsmittelwahl oder bei neuen Anschaffungen spiele, gab mehr als die Hälfte der Befragten an, dass diese „eher groß“ oder sogar „sehr groß“ sei.

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