Gebrauchtwagen Ein Viertel weniger Halterwechsel als vor zwei Jahren

Von Andreas Grimm

Gebrauchtwagen bleiben Mangelware, auch wenn im direkten Vergleich die Zahl der Umschreibungen zuletzt sogar gestiegen ist. Die wahre Dramatik zeigt sich, wenn man etwas weiter zurückblickt.

Gebrauchtwagen gesucht: Die Nachfrage ist da, an jungen Gebrauchten mangelt es jedoch weiterhin.
Gebrauchtwagen gesucht: Die Nachfrage ist da, an jungen Gebrauchten mangelt es jedoch weiterhin.
(Bild: Seyerlein/»kfz-betrieb«)

Die Talfahrt der Pkw-Besitzumschreibungen ist vorerst gestoppt – zumindest der Statistik nach. Nach Angaben des Kraftfahrt-Bundesamts (KBA) wechselten im ersten Monat des Jahres 471.804 Pkw den Halter. Das waren 5,6 Prozent mehr Autos als im Vergleichsmonat des Vorjahres. Damals waren nur 447.000 Einheiten umgeschrieben worden.

Damit enden allerdings die guten Nachrichten. Denn die Vergleichszahl des Vorjahres resultierte aus einem tiefen Absturz der Pkw-Besitzumschreibungen im zweiten Corona-Lockdown: Im Januar 2021 lag die Zahl der Halterwechsel um fast 30 Prozent niedriger als im Januar 2020.

Damals hatte das KBA einen Höchststand an Halterwechseln (633.000) ausgewiesen. Der aktuelle Wert ist ein Viertel niedriger. Der Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) weist denn auch explizit darauf hin, dass der Gebrauchtwagenmarkt weiterhin angespannt sei.

Die Ursache des vergleichsweise geringen Gebrauchtwagen-Volumens sieht der Verband „aufgrund der Lieferkrise bei Neufahrzeugen“. Zuletzt waren regelmäßig ein Drittel weniger Neuwagen an die Autovermieter geliefert oder per Eigenzulassungen der Händler oder Hersteller auf die Straßen gebracht worden.

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In der Fahrzeugklasse „Lastkraftwagen“ ist die Zahl der Halterwechsel im Januar um 2,6 Prozent zurückgegangen. Für knapp 33.000 Fahrzeuge fand sich eine neue Heimat. Allerdings ist in dieser Klasse keine dramatische Entwicklung erkennbar. In den letzten Jahren bewegten sich die Lkw-Halterwechsel in einer Größenordnung zwischen 30.000 und 38.000 Einheiten für den Startmonat.

Eher normal entwickelten sich auch die Umschreibungen in der Klasse der Zugmaschinen (11.400 /+1,9 %) und bei den Krafträdern (17.700 /+4,9 %). Weiter aufwärts ging der Trend auf dem Markt für gebrauchte Omnibusse, die mit 552 Einheiten (+16 %) allerdings nur ein Randsegment darstellen.

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