Automarkt Elektro-Absatz übersteigt Dieselverkäufe in der EU

Von Andreas Grimm

Mehr als 20 Prozent der Pkw-Neuzulassungen entfielen im dritten Quartal EU-weit auf Plug-in-Hybride oder reine Batteriefahrzeuge. Diesel-Fahrzeuge landeten dahinter.

Vor allem Autos mit Plug-in-Hybrid-Antrieben fanden 2020 die Gunst der Kunden bei alternativen Antrieben.
Vor allem Autos mit Plug-in-Hybrid-Antrieben fanden 2020 die Gunst der Kunden bei alternativen Antrieben.
(Bild: Mitsubishi)

Rund jeder fünfte Autokäufer in der Europäischen Union hat sich im dritten Quartal für ein Fahrzeug mit elektrifiziertem Antrieb entschieden. Sowohl Batterie-Elektroautos als auch Plug-in-Hybride haben ihren Anteil im Vergleich zum dritten Quartal 2020 nahezu verdoppelt – mit einem Marktanteil von jetzt 9,8 Prozent bzw. 9,1 Prozent. Damit waren diese zusammengenommen erstmals begehrter als Dieselautos mit einem Anteil von knapp 18 Prozent, wie der europäische Herstellerverband Acea am Freitag in Brüssel mitteilte.

Verglichen mit dem Vorjahreszeitraum wurde den Angaben nach zudem knapp ein Drittel mehr an Hybrid-Fahrzeugen zugelassen, vor allem in Deutschland, Italien und Frankreich. Das entspricht 455.000 Fahrzeugen oder einem Marktanteil von knapp 21 Prozent. Das sind ebenfalls mehr als beim klassischen Diesel.

Im dritten Quartal des Jahres kamen in der Europäischen Union insgesamt 212.582 batterieelektrischen Fahrzeugen (BEV) neu auf die Straßen. Allerdings wird das Wachstum durch BEV-Anreize in verschiedenen Märkten derzeit mit Nachdruck gefördert. Treiber sind alle vier großen EU-Märkte mit hohen prozentualen Zuwächsen: Italien (+122,0 %), Deutschland (+62,7 %), Frankreich (+34,6 %) und Spanien (+21,8 %).

Bei den meisten neu zugelassenen Fahrzeugen handelt es sich aber nach wie vor um Benziner, wobei die Tendenz weiter zurückgeht: Im dritten Quartal wurden fast 855.500 Fahrzeuge mit einem solchen Antrieb zugelassen, was im Vorjahresvergleich einem Minus von 35 Prozent entspricht. Der Anteil der Benziner rutschte auf unter 40 Prozent.

Bei den anderen alternativen Antriebsarten konnte Autogas einen Zugewinn von 28,1 Prozent auf 62.574 Erstzulassungen verbuchen, insbesondere in Frankreich ist diese Alternative wieder gefragt (+103,2 %). Der Absatz von Erdgasfahrzeugen verzeichnete im dritten Quartal dagegen einen deutlichen Rückgang (-48,8 %), insbesondere beeinflusst durch die rückläufige Nachfrage in Italien (-39,0 %), dem traditionell größten Markt für diese Art von Fahrzeugen .

Auch im gesamten bisherigen Jahresverlauf lässt sich die derzeitige Abkehr von Benzinern und Dieselfahrzeugen gut erkennen. Die Dynamik ist aber für das Gesamtjahr noch nicht so ausgeprägt, wie im dritten Quartal.

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