Glasurit Elektronisch begleitetes neues Lacksystem
Mit dezentralen Vorführungen bringt die Lackmarke von BASF derzeit ihr Lackkonzept Reihe 100 in den Markt. Weniger Lösungsmittel und weniger Spritzgänge verspricht Glasurit den Betrieben. In der Praxis ergeben sich weitere Vorteile.
Anbieter zum Thema

Glasurit stellt das Lackgeschäft auf neue Füße. Mit der so genannten „Reihe 100“ erhalten die Lackierer und Lackbetriebe ein Komplettangebot für ihr Geschäft. Die Reihe 100 sei mehr als eine neue Basislackreihe, sagte Tobias Brefeld, Head of Refinish Coatings Solutions BASF Deutschland, während einer Produkt-Präsentation.
Vor rund einem Jahr hatte BASF erstmals die Basislackreihe 100 vorgestellt. Im Mai dieses Jahres begann der weltweite Rollout der Reihe 100. Brefeld erläuterte, dass es sich dabei nicht um ein Upgrade der Reihe 90 handele, mit der die Glasurit-Partner seit fast 30 Jahren die Autos lackieren. Vielmehr handele es sich um komplett neue Produkte.
Als Vorteil sieht Glasurit, dass ein Großteil der in der Reihe 90 noch vorhandenen – und laut VOC-Gesetzgebung auch erlaubten – Lösungsmittel gegen Wasser getauscht worden ist. Damit habe BASF einen um rund 40 Prozent geringeren Lösungsmittelanteil als andere Reparaturlacke im Markt. Gleichzeitig habe man den Pigmentanteil im Basislack erhöht – das Material habe dadurch eine deutlich höhere Viskosität mit verbesserter Deckkraft und sei somit sparsamer.
Zudem sorge die Reihe 100 für schnellere Prozesse im Betrieb. Die Spritzgänge konnten von üblicherweise 2,5 auf 1,5 reduziert werden, bei gleichzeitig reduzierten Ablüftzeiten. Auch bei der Lagerung soll die Reihe 100 Vorteile bringen: Der Basislack sei bis zu vier Jahre haltbar, der Ready-Mix (angemischter Basislack) bis zu drei Monaten.
Von der Prozessgeschwindigkeit und der Lackqualität konnten sich die Teilnehmer bei einer praktischen Vorführung im Karosserie- und Lackierfachbetrieb Stadlbauer in Oberursel überzeugen. Die Stadlbauer GmbH war ein Pilotbetrieb für die Reihe 100 und hat das Material schon länger im Einsatz. Geschäftsführer Oliver Lederer-Ponzer bestätigte im Gespräch mit »kfz-betrieb« die von Tobias Brefeld aufgezeigten Vorteile. Lediglich die Farbtonfindung sei zu Beginn etwas problematisch gewesen. Inzwischen seien aber über 70.000 Farbtöne in der Glasurit-Datenbank – damit habe sich das Problem nahezu erledigt. Trotz aller Vorteile hat Stadlbauer parallel die Reihe 90 im Einsatz. Der Anteil der Reihe 100 wachse aber von Tag zu Tag, sagte der Geschäftsführer.
Ein zweiter Schwerpunkt der Kundenveranstaltung war „Refinity“. Hierbei handelt es sich um cloudbasierte Informationen für Betriebsinhaber und Lackierer. Die Idee: Alle digitalen Services der BASF in einem Gesamtpaket dem Lackierpartner anzubieten. Hierfür hat BASF das Angebot in sechs Kategorien unterteilt:
- Color – Farbtonmanagement, inkl. der elektronischen Farberkennung
- Business – Werkstattsteuerung, Bestandsführung, Auftragsmanagement, Kennzahlen
- Training – Schulungen, auch online, rund um die Glasurit-Produkte sowie Anwendungen
- Partners – Netzwerk, Partner und Kooperationen von Glasurit
- Support – Unterstützung bei Produkt- und Anwendungsfragen
- Favoriten – Dashboard bzgl. häufig genutzter Tools in Refinity
Mehr zur Reihe 100 und dem elektronischen Tool Refinity sowie ein Interview mit Tobias Brefeld lesen Sie in einer der kommenden Ausgaben der »kfz-betrieb« sowie »Fahrzeug+Karosserie«.
(ID:47720240)