Euroda verhandelt weiter über Opel-Beteiligung

Redakteur: Dipl.-Päd. Gerd Steiler

Die europäische Opel-Händlervereinigung (Euroda) will mit dem Autozulieferer Magna am 22. Juli in Frankfurt erneut über einen Einstieg beim angeschlagenenen Autobauer Opel sprechen.

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Die europäischen Opel-Händler kämpfen weiter um eine Beteiligung an der angestrebten neuen Opel-Gesellschaft. Wie die europäische Händlervereinigung am Dienstag in München mitteilte, will Euroda mit dem österreichisch-kanadischen Autozulieferer Magna am 22. Juli in Frankfurt erneut über einen möglichen Einstieg beim angeschlagenenen Autobauer Opel verhandeln.

Laut Euroda-Präsident Jaap Timmer (Niederlande) und dessen Stellvertreter Albert Still sollen „die vitalen Interessen des Fortbestehens von Opel und damit der Opel-Händlerorganisation“ im Mittelpunkt der Gespräche stehen. Seitens Magna wurde erklärt, dass die berechtigten Ertragserwartungen der Händler „voll akzeptiert“ würden.

Beide Parteien waren sich den Angaben zufolge darin einig, dass die in Aussicht gestellte Händlerbeteiligung an der neuen Gesellschaft „New Opel“ ein „wesentlicher Bestandteil in den zukünftigen Vertriebsstrukturen“ sein sollte. „Wir werden konsequent den bisher erreichten Zuspruch der europäischen Händler aufrecht erhalten - und zwar mit Magna oder aber anderen ernsthaften Investoren“, ergänzte Still.

GM und Magna bleiben reserviert

Bereits am 16. Juni hatte den Angaben zufolge ein erstes Treffen in Frankfurt stattgefunden, bei dem „die groben Zielsetzungen“ und der Zeitrahmen für eine mögliche Händlerbeteiligung an Opel festgelegt wurden. Zwar habe Magna beim ersten Treffen wenig Interesse an einer Händlerbeteiligung an den Werken gezeigt. Gleichzeitig habe der Zulieferer aber signalisiert, dass eine Beteiligung der europäischen Opel/Vauxhall-Händler im Vertriebsbereich „durchaus vorstellbar“ sei. „Es geht für uns um eine Beteiligung an der Vertriebsorganisation“, so Timmer. Aus Verhandlungskreisen hieß es, denkbar sei die Ausgliederung einer Vertriebstochter, an der sich die Händler beteiligen könnten. Ursprünglich hatten die Händler einen Firmenanteil von 10 bis 15 Prozent angestrebt.

An der neuen Opel-Gesellschaft sollen nach den bisherigen Plänen Magna mit 20 Prozent, der Mutterkonzern GM und die russische Sberbank mit je 35 Prozent sowie die Mitarbeiter/Händler von Opel mit 10 Prozent beteiligt sein. Laut einem Bericht der „Wirtschaftswoche“ vom Montag steht der Plan für die Mitarbeiterbeteiligung. Der Konzernbetriebsrat habe der Gründung einer Aktiengesellschaft zugestimmt, die die Anteile treuhänderisch verwalten soll. Die Beteiligung der Mitarbeiter solle durch die Umwandlung von Weihnachts- und Urlaubsgeld sowie Lohnerhöhungen in Unternehmensanteile finanziert werden.

Einen Einstieg der Opel-Händler, die sich an dem Mitarbeiteranteil beteiligen sollten, lehnten GM und Magna dem Zeitungsbericht zufolge dagegen offenbar ab. Euroda wurde bei den Gesprächen vertreten durch Chairman Jaap Timmer (Niederlande), Vice-Chairman Albert Still, Vorstandsmitglied Andreas Barchetti und den spanischen Händlerverbandspräsidenten Romero Haupold. Begleitet wurden die Gespräche von Alain Visser, Geschäftsführer Vertrieb und Europäisches Marketing der Adam Opel GmbH, der der Zusammenkunft als Vertreter von „New Opel“ beiwohnte.

Euroda vertritt 4.000 Händler aus 25 Ländern

Euroda vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von rund 4.000 Opel- und Vauxhall-Händlern in ganz Europa. Dem im Jahr 1990 gegründeten Dachverband gehören derzeit die nationalen Opel/Vauxhall-Händlerverbände aus 25 europäischen Ländern an.

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