Europäische Opel-Händler verabschieden Beteiligungskonzept
Zur Rettung von Opel wollen sich die Handelspartner mit mindestens zehn Prozent am Hersteller beteiligen. An weitere Investoren gibt es nur einen Wunsch: Sie sollen „das Baby zum Fliegen bringen“.
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Die 25 europäischen Opel-Händlerverbände haben sich am Freitag nahezu einstimmig für eine Beteiligung an der neuen Opel/Vauxhall-Gesellschaft ausgesprochen. Das teilte der europäische Opel-Händlerverband Euroda nach seiner Frühjahrskonferenz in Wien mit. Lediglich der finnische Verband habe sich enthalten.
Damit stehen über 99 Prozent der rund 4.000 Opel- und Vauxhall-Händler in Europa hinter dem Konzept, das die Abgabe von 150 Euro pro verkauftem Neufahrzeug über einen Zeitraum von drei Jahren vorsieht. Als Gegenleistung für den Margenverzicht erwartet die Händlerschaft einen Anteil am Hersteller in Höhe von mindestens zehn Prozent, eine Vertretung im künftigen Aufsichtsrat des Unternehmens sowie eine angemessene Beteiligung am Gewinn des Herstellers.
„Wir akzeptieren jeden, der das Baby zum Fliegen bringt“
„Es wäre das erste Mal, dass Händler eine nennenswerte Beteiligung an einem Autohersteller erwerben und konkreten Einfluss auf die Geschäftspolitik nehmen“, sagte der stellvertretende Euroda-Vorsitzende Albert Still.
Die Händler hätten ihren nationalen Verbänden das Mandat erteilt, der Bundesregierung und General Motors ein Angebot zu unterbreiten. Euroda geht davon aus, dass sich die Investition auf bis zu 500 Millionen Euro belaufen wird. Details zur Umsetzung des Beteiligungskonzepts sind noch in der Diskussion und sollen auch von der Entscheidung über einen zukünftigen Investor abhängig gemacht werden. Eine Präferenz für einen der momentan mit Opel in Gesprächen stehenden Interessenten gebe es nicht. „Wir akzeptieren jeden, der das Baby zum Fliegen bringt“, sagte ein Euroda-Sprecher.
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