Europäischer Automarkt legt im August knapp ein Drittel zu
Vor der Umstellung auf WLTP Anfang September haben die Neuzulassungen in den EU- und Efta-Staaten stark angezogen. Der Absatz in Deutschland hat sich trotz des Wachstums von 24,7 Prozent letztlich nur unterdurchschnittlich entwickelt.
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Vor dem Hintergrund der WLTP-Umstellung ist der europäische Automarkt im August kräftig gewachsen. Für die EU- und Efta-Staaten meldete der Branchenverband Acea am Mittwoch ein Neuzulassungs-Plus von 29,8 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Insgesamt wurden rund 1,172 Millionen Pkw neu registriert. Für die ersten acht Monate weist die Statistik mit 11,182 Millionen Einheiten einen Anstieg von 5,9 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum aus.
Im Ländervergleich zeigten vor allem osteuropäische Staaten ein starkes Wachstum. Mit einem Plus von 112,9 Prozent hat sich die Anzahl der Neuzulassungen in Rumänien mehr als verdoppelt. In Polen (+ 64,3 %) und Litauen (+ 58,5 %) wurden ebenfalls deutlich mehr Pkw registriert als im August 2017.
Auch die großen westeuropäischen Märkte entwickelten sich überwiegend stark. Spanien verzeichnete ein Plus von 48,7 Prozent, Frankreich einen Anstieg von 40 Prozent. Mit 24,7 Prozent Zuwachs liegt Deutschland unter dem Durchschnitt, genau wie Großbritannien mit 23,1 Prozent und Italien mit 9,5 Prozent Wachstum im Vergleich zum Vorjahresmonat.
Jeep mit hohem Zuwachs
Unter den internationalen Herstellern sticht Jeep mit einem Anstieg um 158,1 Prozent gegenüber August 2017 heraus. Auch Alfa Romeo (+ 80,3 %) und Jaguar (+ 89,2 %) steigerten ihre Neuzulassungen auf dem europäischen Markt erheblich.
Der Volkswagen-Konzern brachte im August europaweit 39,3 Prozent mehr Pkw auf die Straße als im Vorjahresmonat. Die Kernmarke VW legte um 44,4 Prozent zu, Porsche gar um 88,3 Prozent. Bei BMW fiel das Wachstum mit 5,7 Prozent wesentlich moderater aus. Daimler musste dagegen als einziger nennenswerter Hersteller neben Land Rover einen Rückgang der Neuzulassungen um 4,2 Prozent hinnehmen. Opel brachte es gemeinsam mit der britischen Tochter Vauxhall auf eine Steigerung um 4,1 Prozent.
Diesel-Anteil auf niedrigem Niveau stabil
Die Neuzulassungen von Diesel-Pkw stiegen laut dem Beratungsunternehmen EY in den fünf größten EU-Märkten um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat – im bisherigen Jahresverlauf steht allerdings ein Minus von 15 Prozent für den Selbstzünder in der Bilanz. Ähnlich wie in den Vormonaten lag der Diesel-Marktanteil bei knapp über 37 Prozent und somit um 7,3 Prozentpunkte unter dem Wert von August 2017. EY erwartet, dass sich der Anteil über die kommenden Monate auf dem aktuellen Niveau stabilisieren wird.
Gleichzeitig war der August im bisherigen Jahresverlauf der Monat mit der geringsten Wachstumsrate vollelektrischer Pkw in den größten fünf Märkten. Während Hybrid-Pkw um 60 Prozent zulegten, stiegen die Neuzulassungen der Elektrofahrzeuge nur um 17 Prozent im Vergleich zum Vorjahresmonat. Der Marktanteil von Elektroautos lag damit im August bei einem Prozent – genau wie im Jahr zuvor. Hybride erlangten 5,3 Prozent Marktanteil, 1,1 Prozentpunkt mehr als im August 2017. Angesichts des Ausbaus der Ladeinfrastruktur und der aktuellen Modelloffensive deutscher Hersteller prognostiziert EY ein deutliches Wachstum der Absatzzahlen elektrisch angetriebener Modelle.
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