Subscription-Modelle Europcar startet Auto-Abo mit kuriosen Bedingungen
Der Nächste bitte: Auch Europcar springt auf den Auto-Abo-Zug auf. Das Angebot des Vermieters richtet sich nur an Privatkunden und könnte für Überraschungen sorgen. Unter anderem weiß der Abonnent nicht, welches Auto er bekommt.
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Wer häufiger Fahrzeuge online mietet, kennt das Spiel: Man gibt eine Kategorie wie beispielsweise „VW Golf oder ähnlich“ an und bekommt am Ende nur mit viel Zufall tatsächlich einen Golf. Meist steht ein anderes Fahrzeug vor der Tür. So wird es Kunden wohl auch ergehen, wenn sie ein Auto-Abo bei Europcar buchen.
Der Vermietkonzern hat nun sein Angebot namens „My Europcar“ gestartet. Das Abo richtet sich ausschließlich an Privatkunden. Diese können dort verschiedenste Fahrzeugklassen auswählen. Die günstigste ist „Fiat 500 oder ähnlich“ mit drei Türen, Handschalter und Verbrennungsmotor. Neben einem Fiat 500 könnte ein Kunde dabei auch einen Opel Adam oder einen VW Up bekommen. Ab 339 Euro pro Monat geht es dabei los. Teuerste Option ist die „Mercedes V-Klasse oder ähnlich“ ab 1.249 Euro monatlich. Im Normalfall handelt es sich bei allen verfügbaren Autos um junge Gebrauchtwagen. „Unsere Fahrzeuge sind in einem neuwertigen Zustand und haben einen geringen Kilometerstand“, heißt es von Europcar.
Standardmäßig sind im Abo 750 Kilometer, eine Basis-Versicherung mit einem Selbstbehalt von 1.750 Euro bei kleineren und 2.000 Euro bei größeren Fahrzeugen, ein Zusatzfahrer, saisonale Bereifung, Zulassung, HU, Pannenhilfe, Wartung und Verschleiß enthalten. Eine Startgebühr wird nicht fällig, als Kaution behält Europcar 300 Euro ein. Zur Wahl stehen Abos für ein, drei und sechs Monate. Je länger die Laufzeit, desto günstiger werden die Raten. Abo-Kunden müssen mindestens 21 Jahre alt sein, in bestimmten Kategorien liegt das Mindestalter sogar bei 25 Jahren. Von Fahrern, die jünger als 23 Jahre sind, verlangt Europcar eine monatliche Zusatzgebühr.
Nutzern droht ein Fahrzeugwechsel während der Abo-Laufzeit
Im FAQ-Bereich von „My Europcar“ findet sich das ein oder andere weitere Kuriosum: Beispielsweise ist es nicht gesichert, dass Kunden während der Abo-Laufzeit immer das gleiche Fahrzeug nutzen können. Dazu heißt es von Europcar: „Wir tun unser Bestes, um sicherzustellen, dass Sie während der gesamten Vertragslaufzeit das gleiche Fahrzeug behalten. Aufgrund bestimmter Herstellervorgaben kann es jedoch vorkommen, dass wir Sie kontaktieren, um Ihr Fahrzeug während der Laufzeit Ihres Vertrags gegen ein anderes der gebuchten Kategorie zu wechseln.“
Ihr Auto können Kunden an einer ausgewählten Europcar-Station abholen und zurückgeben. Gegen Gebühr ist auch eine Haustür-Lieferung und -Abholung möglich. Punkten will der Anbieter unter anderem mit einer schnellen Verfügbarkeit. „Grundsätzlich sind alle unsere auf der Website dargestellten Fahrzeugkategorien verfügbar und auch innerhalb von 10 Arbeitstagen lieferbar“, teilt Europcar mit.
Auto-Abos gelten als potenzielle vierte Säule im Fahrzeugvertrieb neben Kauf, Leasing und Finanzierung. Noch ist der Markt allerdings überschaubar. 2020 sollen etwa 50.000 Abos in Deutschland im Umlauf gewesen sein. Ein kürzlich veröffentlichter Report des Start-ups Faaren deutet zudem darauf hin, dass nur wenige Kunden an wirklich kurzen Laufzeiten interessiert sind: Die durchschnittliche Laufzeit bei Faaren betrug zuletzt 13 Monate.
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Auto-Abo-Report 2021
So viel geben Kunden bei Faaren durchschnittlich für ein Auto-Abo aus
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