PwC-Studie Flottengeschäft gerät durch verschiedene Faktoren unter Druck
Infolge der Corona-Pandemie sind deutlich weniger Menschen dienstlich auf Reisen. Weil sich die virtuellen Besprechungen als Ersatz etabliert haben, wird das Reisevolumen niedrig bleiben. Dazu kommen weitere Faktoren, die das Firmenkundengeschäft langfristig einschränken können.
Anbieter zum Thema

„Viele Menschen in Deutschland werden ihr Mobilitätsverhalten dauerhaft verändern.“ Die Kernaussage einer PwC-Studie zu den Mobilitätsgewohnheiten sollte die Firmenkunden-Abteilungen der Hersteller wie der Händler aufhorchen lassen. Denn der Bedarf an Flottenfahrzeugen dürfte in den kommenden Jahren deutlich sinken. Laut den PwC-Ergebnissen erwarten 61 Prozent der befragten Unternehmen mit mehr als 500 Mitarbeitern, dass Dienstreisen im Inland in den kommenden fünf Jahren weitgehend durch digitale Formate ersetzt werden.
Diese Einschätzung steht auf einem stabilen Fundament. In der Pandemie hatten viele Unternehmen gezwungenermaßen positive Erfahrungen mit online abgehaltenen Meetings und Kundengesprächen gesammelt. Die Grunderkenntnis: „Virtuelle Meetings sind oft effizienter und führen zu schnelleren Entscheidungen“, fasst PwC zusammen.
Unternehmen sparen doppelt: an Reisekosten wie an Zeit. Und für die Arbeitnehmer gestaltet sich der Berufsalltag stressfreier, wenn sie mehr im Büro oder im Homeoffice sind statt auf Reisen. „Vermutlich werden die Erfahrungen der Krise dauerhaft bei Dienstreiseregelungen und -budgets berücksichtigt werden“, prognostiziert PwC.
Ein Drittel weniger Dienstreisen
Für das laufende Jahr gehen zwei von drei befragten Firmen von einer Reduzierung ihres Reiseaufkommens um durchschnittlich 36 Prozent im Vergleich zum Vor-Corona-Niveau aus. Nur 28 Prozent der Unternehmen erwarten, das Niveau von 2019 wieder zu erreichen, 7 Prozent rechnen mit einem höheren Wert.
Wie die Arbeitnehmer dazu stehen, infolge fehlender Reisetätigkeit möglicherweise ihren Dienstwagen zu verlieren, untersuchte die vorliegende Studie nicht. Allerdings hat sich im Zuge der Pandemie zumindest die Wahl des Verkehrsmittels zugunsten der individuellen Mobilität verschoben. Dazu zählt natürlich der eigene Pkw (ob nun privat oder dienstlich) ebenso wie das Fahrrad oder andere Zweiräder (Roller, E-Scooter).
In der Interessenabwägung bei der Wahl des Reisemittels hatte zwar zuletzt das Thema Gesundheitsschutz das größte Gewicht. Deshalb ist das Trendthema Nachhaltigkeit aber nicht verschwunden. Jede dritte Firma mit vielen Dienstreisen ermittelt bereits deren ökologischen Fußabdruck, weitere 13 Prozent wollen diesen künftig messen. Gerade bei Fernreisen ist das Auto unter diesem Gesichtspunkt nicht die erste Wahl. Die Studie zeigt, dass in fast jedem zweiten Unternehmen die preiswerteste Reisevariante gewählt werden muss. Bei steigenden Spritpreisen dürfte das den Druck auf das Reisemittel Pkw weiter erhöhen.
(ID:47960253)