KW Automotive Flottes Fahrwerk für alten Elfer
In den „Backdate-Modellen“ des Veredlers Mletzko kommt erstmals ein semiaktives Gewindefahrwerk zum Einsatz. Es soll aus dem Porsche 911 (964) auf Knopfdruck ein völlig anderes Auto machen – fahrdynamisch, versteht sich.

KW Automotive ist dafür bekannt, nicht nur aktuellen Fahrzeugen ein (renn-)sportliches Fahrverhalten zu ermöglichen. Auch Young- und Oldtimern verpasst das Unternehmen vermehrt eines seiner (Gewinde-)Fahrwerke. Jetzt haben die Fichtenberger im Fall des Porsche 911 (964) ein neues Kapitel in Sachen Nachrüstung aufgeschlagen: ein semiaktives Gewindefahrwerk. „Aktiv“, da ein Fahrwerkssteuergerät verschiedene Signale wie Lenkwinkel, Fahrzeuggeschwindigkeit und vertikale Radbeschleunigungen verarbeitet, um in Sekundenbruchteilen die elektromagnetischen Proportionaldämpferventile der Federbeine auf die ideale Dämpfung einzustellen. Diese Signale stammen aus zusätzlich verbauter KW-Sensorik. Daneben gibt es die im Fahrzeug verfügbaren CAN-Bus-Signale, wie etwa die Fahrzeuggeschwindigkeit.
Innerhalb von sechs bis zehn Millisekunden stellen genannte Ventile die ideale Dämpfung ein. Dadurch soll das semiaktive DDC-Gewindefahrwerk dem Porsche mit seinem kurzen Radstand eine moderne Fahrdynamik verleihen, ohne dabei den Charakter des Oldies zu verwässern oder gar zu verfälschen. Der 1.145 Kilogramm leichte Sportwagen lenkt selbst bei einer per Knopfdruck im Cockpit gewählten „Comfort-Abstimmung“ präzise ein. Die weiteren in Echtzeit abrufbaren Fahrmodi wie „Comfort“, „Sport“ und „Sport+“ sollen aus einem 964er fahrdynamisch in ein völlig anderes Auto machen.
Erstmals und bislang exklusiv eingesetzt wird das Nachrüstfahrwerk in den „Backdate-Porsche-Modellen“ des Veredlers Mletzko. Das heißt, es ist (bislang) nicht für Dritte erhältlich. Nach eigenen Angaben setzt KW dieselbe Fahrwerkstechnologie auch bei seinem Erstausrüstungskunden Rimac Automobili ein und kooperiert beim Thema künstliche Intelligenz für Fahrwerkregelungen eng mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR). Gemeinsam mit dem Institut für Digitalisierung und elektrische Antriebe der Hochschule Heilbronn arbeitet KW Automotive an neuen Technologien für Automobilindustrie und Aftermarket.
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