Freisprechungen der Kfz-Innungen Auf diese Fachkräfte freut sich die Branche
Anbieter zum Thema
Erstmals seit zwei Jahren konnten Innungen in ganz Deutschland ihre Gesellen wieder im würdevollen Rahmen freisprechen und die Gesellenbriefe persönlich überreichen. »kfz-betrieb« berichtet fortlaufend über die zahlreichen Feiern.

Endlich dürfen die Lossprechungen der Auszubildenden wieder im traditionellen Rahmen erfolgen – nach zweijähriger, pandemiebedingter Pause. Die Zeit, in der die jungen Fachkräfte per Post oder auf Abstand gewürdigt wurden, ist vorbei. »kfz-betrieb« berichtet an dieser Stelle fortlaufend über die Feierlichkeiten – dieser Beitrag wird regelmäßig aktualisiert.
Gefeiert wird seit Jahresanfang bundesweit in den 235 Innungen des Kfz-Gewerbes. Darüber freuen sich vor allem auch die jungen Gesellen. Denn mit der Lossprechung sind sie förmlich von den Pflichten eines Auszubildenden frei und im Stand des Gesellen. Die ursprüngliche Bedeutung, sich dann auch von ihrem Meister zu lösen, sich einen neuen Chef zu suchen und nun auch heiraten und eine Familie gründen zu dürfen, spielt heute keine Rolle mehr.
Zwar sind im Lauf der Jahrhunderte viele mit den Freisprechungen verbundene Bräuche verloren gegangen. Nicht aber der Grund zum Feiern, den heute nahezu jede Kfz-Innung nutzt. Geblieben ist auch der Gänsehaut-Moment und Höhepunkt der Freisprechungsfeier, wenn sich die frischgebackenen Gesellen erheben oder wie in Hamburg und Meiningen feierlich in den Saal einziehen. Auf diesen Augenblick haben alle in den vergangenen dreieinhalb Jahren hingearbeitet.
Es ist aber auch die Zeit der Reden und des Dankes. Schließlich ist die Ausbildung nicht nur für die jungen Frauen und Männer eine besondere Zeit. Sie verlangt auch Hilfe und Unterstützung durch die Betriebe, die Familien, die Schule und eben auch durch engagierte Innungsmitglieder. Und vergessen wird auf den Feiern auch nicht der Blick auf die aktuelle Lage, die Krise und darauf, was die jungen Gesellen erwartet.
Denn die Branche befindet sich mitten im Wandel, die Verbrennertechnologie wird wohl langfristig von der Elektromobilität und anderen Antriebstechnologien abgelöst. Die Digitalisierung verlangt ebenso ihren Tribut, dem müssen sich die jungen Fachkräfte unter anderem durch stetige Weiterbildung stellen, mahnte so mancher Obermeister.
Besondere Leistungen und Noten werden bei den Lossprechungsfeiern extra gewürdigt. Da lässt sich jede Innung etwas einfallen, wie sie ihre Gesellen belohnt. Mal gibt es Bares, mal einen gefüllten Werkzeugkoffer oder auch ganz persönliche Geschenke.
Im würdigen Rahmen wird der Tag von den Innungen, ihren jungen Gesellen und deren Familien gefeiert. Denn auch für die Innungen ist dies ein besonderer Anlass. Schließlich haben sie wieder einige Fachkräfte mehr auf den Weg gebracht, die ihre Mitglieder so dringend benötigen.
Obermeister-Stimmen bei der Lossprechung
Obermeister Reiner Irlenbusch, Kfz-Innung Bergisches Land: „Als ausgebildete Mechatroniker unterstützen Sie aktiv den Klimaschutz, indem Sie an modernen elektrischen Fahrzeugen arbeiten. Sie kennen sich aus mit Verbrennern, Diesel, Hybrid und Elektro – und wer weiß, was noch auf uns zukommt. Sie haben also vielfältige und weitreichende Möglichkeiten.“
Obermeister Christoph Haumann, Kfz-Innung Dortmund und Lünen: „Für Sie öffnet sich nach der betrieblichen Ausbildung jetzt der Weg in eine erfolgreiche berufliche Karriere, denn unsere Branche ist im Umbruch hin zur Elektromobilität begriffen, und Ihr aktuelles Fachwissen wird in allen Betrieben gebraucht.“
Obermeister Lothar Freese, Kfz-Innung Ostfriesland:„Während eurer Ausbildung musstet ihr im Betrieb und in der Schule ordentlich Gas geben. Sicherlich war der Weg zwischendurch auch mal etwas kurvig und bergig, aber mit dem heutigen Tag habt ihr einen entscheidenden Streckenabschnitt in eurem Berufsleben absolviert.“
Obermeister Joachim Czychy, Kfz-Innung des Kreises Harburg: „Bleiben Sie in Verbindung mit anderen Menschen, Kunden sowie Kollegen, und Sie werden erfolgreich sein.“
Jörg Kretschmann, Obermeister der Kfz-Innung Segeberg: „Autos gehen kaputt, und Arbeit ist genug da. Lassen Sie sich nicht zum Murksen verleiten, der Kunde wird es Ihnen danken. Haben Sie Mut und trauen Sie sich etwas zu! Sie verstehen Ihr Handwerk. Auf Sie kann man sich verlassen – ‚Klookschieter‘ gibt es schon genug.“
Obermeister Ulrich Tietjen, Kfz-Innung Stade: „Sie sind systemrelevant und ein unabdingbarer Teil, der die Zukunft für Individualverkehr mitgestalten wird.“
Obermeister Michael Habben, Kfz-Innung Cuxhaven-Land Hadeln lobte die Leistung der jungen Gesellen und wies zugleich auf die Bedeutung von Weiterbildungen hin: „Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit!“
Obermeister Josef Götte, Kfz- Innung Brilon: „Sie haben sich da schon als echte Handwerker erwiesen. Denn eine Fähigkeit ist im Handwerk sicher mehr ausgeprägt als irgendwo sonst: die Fähigkeit, sich auf geänderte Situationen einstellen zu können, improvisieren zu können. Der gute Handwerker findet eine Lösung. Sie haben trotz aller Widrigkeiten durchgehalten und gelernt, dazu herzlichen Glückwunsch.“
Obermeister Christopher Zumbült, Kfz-Innung Warendorf: „Wir brauchen Sie, um die Zukunft zu meistern, genauso wie Sie uns gebraucht haben, um mit Ihrer Ausbildung einen wichtigen Schritt in die Zukunft zu machen.“
Obermeister Denis Preuß, Kfz-Innung Eutin: „Damit die Autofahrer sich darauf verlassen können, alltäglich sorgenfrei an ihr privates oder berufliches Ziel gelangen zu können, benötigt es Fachleute des Kraftfahrzeughandwerks, die die modernen Fahrzeuge neuester Bauart ebenso zu warten und zu reparieren verstehen, wie die Technik älterer Automobile – Fachleute, wie Sie es jetzt sind!“
Obermeister Günther Brodersen, Kfz-Innung Flensburg: „Etwas instand zu setzen, zu reparieren oder einzubauen, das ist es, was unser Handwerk ausmacht. Die diesjährigen Prüfungsabsolventen haben dies beeindruckend unter Beweis gestellt.“
Obermeister Karl-Wilhelm Schnars, Kfz-Innung Bremerhaven: „Sie werden in den Betrieben dringend gebraucht.“
Obermeister Lothar Ahlers, Kfz-Innung Kassel: „Sie sind die Garanten, dass Mobilität in Deutschland funktioniert. Bleiben Sie lernbegierig, gerade in unserem Beruf macht die technische Entwicklung große Sprünge.“
(ID:49183594)