Gefahren: Mercedes A-Klasse – alles anders
Mercedes geht einen mutigen Weg: Die neue A-Klasse unterscheidet sich radikal vom Vorgängermodell und wendet sich an ein völlig anderes Publikum, als das bisherige Modell.
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Selten hat ein Automobilhersteller ein Fahrzeug bei einem Generationswechsel derart verändert, wie Mercedes jetzt bei der neuen A-Klasse. Während die ebenfalls neue B-Klasse unverändert ein Raummobil mit höherer Sitzposition für ein vor allem älteres Klientel ist, setzt die vormals so biedere A-Klasse ab September voll auf Angriff.
Und dies mit zunächst drei Diesel- und drei Benzinmotoren, deren Leistungspalette von 80 kW/109 PS bis 155 kW/211 PS reicht und deren Basispreise sich von 23.979 bis 36.861 Euro erstrecken. Später folgt noch ein großer Diesel mit 2,2 Liter Hubraum und 125 kW/170 PS sowie nächstes Jahr ein AMG-Modell mit rund 350 PS.
Es ist vor allem die Optik, die manchen bisherigen A-Klasse-Fahrer den Atem nehmen könnte. Während Audi den ebenfalls brandneuen A3 auf den ersten Blick nur marginal veränderte und auch BMW bei der Vorstellung des neuen 1ers vor einem Jahr mehr als vorsichtig zu Werke ging, ist es ausgerechnet die schwäbische Traditionsmarke Mercedes, die bei ihrem neuen Modell so brachial vorgeht.
Wilde Seitenansicht
Es ist vornehmlich die fast schon wilde Seitenansicht, die diese neue A-Klasse prägt. Konkave und konvexe Formen, abgetrennt durch die sogenannten „Charakterlinien“, sorgen für Dynamik, aber auch für Unruhe. Vorne gibt es den bei den neuen Mercedes-Modellen üblichen steilen Kühlergrill mit selbstbewusstem, großem Stern in der Mitte.
Lediglich von hinten wirkt der Kompaktwagen zumindest in den bürgerlichen Versionen ohne optionalem AMG-Paket seltsam normal: Ließe man Typenbezeichnung und Stern weg, könnte man an diesem Mercedes aus diesem Blickwinkel durchaus auch Designversatzstücke von Audi, Opel und selbst Kia wiedererkennen.
Trotzdem: Die neue A-Klasse ist nicht nur ein mutiger, sondern durchaus auch gelungener Schritt zu mehr Dynamik und Jugendlichkeit. Anders als Audi und BMW haben die Schwaben außerdem ja noch die B-Klasse für jene Fahrer im Angebot, die es dann optisch doch gediegener mögen.
Ähnlich groß wie beim Exterieur sind die Fortschritte im Innenraum. Mit weichen und gut aussehenden Kunststoffen, schönen Lenkrädern und perfekter Ergonomie stößt Mercedes in dieser Klasse erstmals zu Audi vor. Wobei das Interieur des A3 zwar genauso hochwertig ist, optisch im Vergleich zur A-Klasse aber fast schon banal wirkt. Allerdings muss sich erst zeigen, ob die dick aufgetragene Dynamik des Schwaben, die in fünf riesig anmutenden Lüftungsdüsen im SLS-Stil ihren Höhepunkt findet, im Vergleich zu den bayerischen Produkten nicht eine zu kurze Halbwertszeit haben wird.
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