Gefahren: VW Golf GTE
Nach E-Up und E-Golf jetzt der Golf GTE: der erste VW mit Plug-in-Hybrid. Mit seinem 150-PS-Benziner und einem 105-PS-starken E-Motor lässt er auch Sportler-Herzen höher schlagen..
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Als Halbwüchsige haben wir uns die Nasen an fremden Autoscheiben plattgedrückt, die Zahl 200 auf dem Tacho erspäht und später beim Autoquartett in der großen Pause locker gepunktet. Im Sturm und Drang galt unsere besondere Aufmerksamkeit der Nadel des Drehzahlmessers, den wir von unserem Azubi-Lohn unserem betagten Gebrauchten spendiert haben.
Heute ist es wieder ein kreisrundes Instrument im Armaturenbrett, das wir kaum aus den Augen lassen wollen. „Powermeter“ nennt VW die Anzeige im neuen Golf GTE. Auf ihm teilt die Bordelektronik stets mit, ob die Batterie gerade aufgeladen oder leergesaugt wird und für wie viele Kilometer Rumstromern sie noch genutzt werden kann. Alles klar: Dieses Auto ist ein Hybrid, versteckt im vertrauten Kleid der Sport-Ikone GTI. Und das neuzeitliche Instrument soll den Ehrgeiz wecken, mit der jeweiligen Energie zu geizen.
Lange hat´s gedauert, aber jetzt ist der Wolfsburger Riese erwacht. Nach dem rein elektrisch angetriebenen E-Golf wird kurz vor Weihnachten der nächste Zug des Öko-Fahrplans aufs Gleis gesetzt. Im Unterschied zum Schwestermodell hat der neue 36.900 Euro teure GTE die Kraft von zwei Herzen: Ein Benziner mit 150 PS arbeitet mit einem 102-PS-Elektromotor zusammen. Weil die Batterie an der Steckdose aufgeladen werden kann, darf sich dieser Hybrid mit dem englischen Zusatz „Plug-in“ schmücken.
Ist der Akku nach zwei bis vier Stunden (je nach Leistung des Hausanschlusses) voll, kann der VW bis zu 50 Kilometer rein elektrisch unterwegs sein. Das reicht für die meisten täglichen Fahrten der Normalbürger. Zur Arbeit und zurück, zur Kita oder den Supermarkt, zum Opernbesuch abends in der Innenstadt. Und dann kommt der Golf flugs wieder ans heimische Stromnetz.
Natürlich nur dann, wenn man nicht im oberen Geschoss eines mehrstöckigen Mietshauses wohnt, sondern daheim in der Garage oder dem Carport in Ruhe laden kann. Städter, die jeden Abend auf Parkplatzsuche eine halbe Stunde um ihren schönen Altbau kreisen, gehören eher nicht zur Zielgruppe eines Golf GTE. Zwar kann auch der bordeigene TSI-Motor die Batterie in einer guten halben Stunde wieder füllen, das allerdings schadet der Energiebilanz.
In 7,6 Sekunden auf Tempo 100
„Mit dem GTE bieten wir das Beste aus zwei Welten“, erklärt VW-Entwicklungsvorstand Heinz-Jakob Neusser. „Er liefert die Vorteile eines Elektroautos, das abgasfrei jede künftige Umweltzone hinter sich lassen kann. Zudem ist er dank der beiden Triebwerke langstreckentauglich und kommt mit einer Tankfüllung über 900 Kilometer weit“. Eine „dritte“ Welt hat der Top-Manager noch in Petto: „Zu guter Letzt ist der GTE ein sehr sportliches Fahrzeug, das beim Zusammenspiel der beiden Motoren 222 km/h erreichen kann und in 7,6 Sekunden auf 100 km/h beschleunigt“.
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