Gefahren: VW Up – der nicht ganz billige Mini
Ob der VW Up die Kleinstwagenklasse neu definiert, klärt unser erster Fahrtest. Eines stand schon vorher fest: Der Viersitzer ist ein echter Volkswagen, vor allem in Sachen Preis.
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Endlich ein VW unter 10.000 Euro – und endlich ein Kleinstwagen von VW, der als adäquater kleiner Bruder von Polo und Golf das typische VW-Gefühl in das Segment der Stadtminis bringt. Wenn man den neuen Up aus der Nähe betrachtet, mag man kaum glauben, dass der nun aufs Altenteil wegkomplimentierte Vorgänger Fox trotz schlechterer Materialien, älterer Technik und über einem Liter Mehrverbrauch zuletzt knapp 1.000 Euro mehr kostete als der Up.
Doch mit den 10.000 Euro ist das natürlich so eine Sache. Die Grundausstattung ist karg, die 9.850 Euro teure Basisversion zum Marktstart im Dezember gar nicht zu haben, weil die dazu passende Farbe noch nicht angeboten wird und man mindestens 135 Euro zusätzlich für die Lackierung bezahlen muss. Und dann gibt es da noch die Verlockungen der Optionsliste und den frappierenden Unterschied in der Interieuranmutung zwischen den unterschiedlichen Ausstattungslinien.
Potenzielle Käufer stehen also stehen vor einer komplizierten Rechenaufgabe, zumal es gilt, auch die weitgehend baugleichen Modellbrüder Skoda Citigo und Seat Mii in den Vergleich einzubeziehen, die alle gemeinsam von dem Bändern des slowakischen VW-Werks in Bratislava laufen. Beide werden noch einmal günstiger, dafür aber wahrscheinlich noch karger ausgestattet sein. Was muss man also für einen vernünftigen Up anlegen? Die Rechnung könnte folgendermaßen aussehen.
Subjektiv lebhaftere Fahrleistungen
Was es gibt: zwei neu entwickelte Dreizylinder-Motoren mit 1,0 Litern Hubraum und 44 kW/60 PS bzw. 55 kW/75 PS. Das Drehmoment ist bei beiden Triebwerken mit 95 Nm identisch, die Fahrleistungen fühlen sich subjektiv lebhafter an als sie sich auf dem Papier lesen. So braucht der Basis-Benziner 14,4 Sekunden für den Sprint auf Tempo 100, die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 160 km/h, der Verbrauch bei offiziell 4,5 Litern je 100 Kilometer (105 g/km CO2). Der stärkere Motor genehmigt sich im Schnitt 0,2 Liter mehr. Wer häufig in der Stadt unterwegs ist, darf aber getrost zwei Liter drauf rechnen.
Dazu gibt es die drei Ausstattungslinien „Take Up“, „Move Up“ und „High Up“ sowie zum Markstart zwei üppig ausgestattete Sondermodelle für je 13.700 Euro. In der Grundversion kommt der Up (zumindest in Deutschland) mit serienmäßigem ESP sowie Front- und Kopf-Thorax-Airbags, Servolenkung und sonst nicht allzu viel. Optional gibt es erstmals in dieser Klasse ein City-Notbremssystem, das bei bis zu 30 km/h aktiv ist und kleinere Auffahrunfälle vermeiden oder zumindest die Unfallschwere und damit die Kosten mindern soll.
Was man braucht: den ausreichend agilen und für einen Dreizylinder bemerkenswert laufruhigen Basismotor mit 44 kW/60 PS, die mittlere Ausstattung „Move Up“ mit Zentralverriegelung, elektrischen Fensterhebern, Drehzahlmesser und höhenverstellbarem Fahrersitz sowie als Extras das „Cool & Sound“-Paket mit Klimaanlage und CD-Radio (895 Euro) und das aufsteckbare Navigations- und Informationssystem „Maps + More“ für 355 Euro. Macht zusammen 12.035 Euro und addiert sich zu einem vollwertigen und erwachsenen Kleinwagen, mit dem man im Alltag jede Menge anfangen kann.
Auf Seite 2: Was man nicht braucht
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