GTÜ: Klassiker meist im Top-Zustand

Autor / Redakteur: Steffen Dominsky / Steffen Dominsky

Die Auswertung der HU-Mängelstatistik 2013 bringt es an den Tag: Die meisten Young- und Oldtimer befinden sich in einem guten technischen Zustand.

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Mit zunehmendem Alter sinkt die Mängelhäufigkeit von Oldtimern kontinuierlich.
Mit zunehmendem Alter sinkt die Mängelhäufigkeit von Oldtimern kontinuierlich.
(Foto: GTÜ)

Die Zahl der Oldtimer wächst von Jahr zu Jahr. Derzeit sind mehr als 314.000 Klassiker mit H-Kennzeichen in Deutschland zugelassen – neuer Höchststand. Jedes Jahr nimmt der Bestand um rund zehn Prozent zu. Die Fahrzeuge ohne H-Kennzeichen mitgerechnet, sind rund 452.000 Autos mit mehr als 30 Jahren auf dem Buckel unterwegs. Auch die Zahl der Youngtimer, also Fahrzeuge im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, steigt kontinuierlich – im vergangenen Jahr auf rund vier Millionen.

Im Schnitt fällt jeder dritte dieser Youngtimer bei der Hauptuntersuchung durch und erhält im ersten Anlauf keine neue Plakette, so das Ergebnis der HU-Mängelstatistik der Gesellschaft für technische Überwachung (GTÜ). Aber: Mit zunehmendem Fahrzeugalter nehmen die Mängel kontinuierlich ab. Weist ein 20 Jahre alter Youngtimer noch 35 Prozent gravierende Mängel auf, sinkt mit einem Fahrzeugalter von 25 Jahren die Mängelquote auf 30 Prozent und erreicht mit 28 Jahren und 25 Prozent einen Tiefpunkt. Ähnlich sieht es bei den Youngtimern ohne Mängel aus. Hier liegt die Quote bei den 20-jährigen bei knapp 37 Prozent und steigt bei den 29-jährigen auf 45 Prozent an.

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Oldtimerstatus bereits mit 25 Jahren?

Bereits vor Erreichen des Oldtimeralters befinden sich viele Youngtimer in einem überdurchschnittlichen Erhaltungszustand, so das Stuttgarter Prüfunternehmen. Diese Entwicklung mache deutlich, dass die Besitzer ihren Fahrzeugen schon frühzeitig das zum Erhalt erforderliche Maß an Pflege und Wartung zukommen lassen. „Aus technischer Sicht wäre in diesem Zusammenhang eine mögliche Herabsetzung des gesetzlichen Oldtimerstatus auf ein Fahrzeugalter ab 25 Jahren vorstellbar“, sagte Rainer Süßbier, Technischer Leiter der GTÜ, im Rahmen einer Pressekonferenz auf Oldtimermesse „Retro Classics“.

Mit Erreichen des Oldtimeralters sinkt die Zahl der Fahrzeuge mit Mängeln in der Altersklasse 30 bis 40 Jahre mit H-Kennzeichen auf deutlich unter 50 Prozent. Mit geringen Mängeln sind rund 28 Prozent der Klassiker unterwegs. Der Anteil der erheblichen Mängel liegt bei knapp 19 Prozent. 53 Prozent dieser Oldtimer absolvieren die Hauptuntersuchung ohne Mängel.

Hierfür haben die GTÜ-Experten gleich mehrere Gründe ausgemacht:

  • Der Status des Fahrzeugs ändert sich von einem Gebrauchsgegenstand zu einem „Liebhaberstück“. Dementsprechend wird es besser gepflegt und gewartet.
  • Zum Erlangen des H-Kennzeichens muss sich das Fahrzeug in einem weitgehend mängelfreien Zustand befinden. Dadurch wird ein eventuell vorhandener Wartungsstau im Vorfeld der Untersuchung beseitigt.
  • Die Fahrzeuge werden je nach Fahrzeugtyp als vielversprechende und sichere Wertanlage entdeckt. In einem mangelfreien Zustand lassen sich erheblich höhere Preise erzielen.
  • Kfz-Betriebe haben die Oldtimer als Zielgruppe entdeckt und sich dementsprechend auf die alte Technik spezialisiert.
  • Hersteller besinnen sich wieder mehr auf ihre Tradition und bieten für die Veteranen hochwertige Ersatzteile an.

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