Hohe Investitionen drücken die Stimmung

Autor / Redakteur: Udo Schwickal / Udo Schwickal

Trotz Umsatzwachstum und einem Plus beim Neuwagenverkauf stagniert die Renditezufriedenheit der Händler. Der „Schwacke-Marken-Monitor“ macht auch die teuren Standards verantwortlich.

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Die Ergebnisse des Schwacke-Marken-Monitors werden am 18. Mai 2015 in Frankfurt präsentiert.
Die Ergebnisse des Schwacke-Marken-Monitors werden am 18. Mai 2015 in Frankfurt präsentiert.
(Foto: EurotaxSchwacke)

Die Gesamtzufriedenheit der deutschen Vertragshändler ist gegenüber dem Vorjahr leicht angestiegen, die Renditezufriedenheit dagegen stagniert. Das zeigen die ersten veröffentlichten Ergebnisse des „Schwacke-Marken-Monitors". Als Hauptgründe für die niedrigen Werte nennt Studienleiter Prof. Stefan Reindl die neuen Vertriebs- und Servicestandards vieler Fabrikate, die aus Händlerperspektive zu investitions- und kostenintensiv sind. Zudem drückt die zunehmende Wettbewerbsintensität im Handels-und Servicegeschäft auf die Stimmung. Die Einstellung zu neuen Vertriebsformaten der Hersteller wie Pop-up-Stores und City-Stores sowie zu Kurzzulassungen ist laut Studie dagegen tendenziell positiv.

Der neue Schwacke-Marken-Monitor reflektiert in seiner Untersuchung auch die aktuelle Marktentwicklung des Kfz-Gewerbes. So ist der Gesamtumsatz der Betriebe nach Angaben des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) im Vergleich zum Vorjahr um 6,6 Prozent auf 147,8 Milliarden Euro gestiegen. Auch der Neuwagenabsatz wuchs um 2,9 Prozent auf 3,04 Millionen Pkw. Der aktuelle Händlerzufriedenheits-Durchschnittswert nach Schulnoten liegt aber mit 2,69 nur geringfügig über dem Vorjahreswert von 2,73. Die Händlerzufriedenheit profitiert demnach nicht vom Umsatz- und Absatzwachstum des vergangenen Jahres.

Nur jeder dritte Neuwagenkunde kauft privat

„Der Umsatzzuwachs im Handelsgeschäft, aber auch die durchschnittliche Gesamtzufriedenheit dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Neuwagenbereich nach wie vor unter Druck steht, denn nur noch rund 36 Prozent der Neuwagen sind 2014 dem Privatkundengeschäft zuzuordnen“, sagt Reindl. Das nachlassintensive Geschäft mit gewerblichen Abnehmern schlägt sich so nicht zuletzt in der gegenüber dem Vorjahr stagnierenden Renditezufriedenheit (Durchschnittsnote 3,35) nieder.

Die Händlerzufriedenheitsstudie „Schwacke-Marken-Monitor“ wird seit 18 Jahren erhoben. Die Konzeption und wissenschaftliche Leitung unterliegt dem Geislinger Institut für Automobilwirtschaft (IFA) unter der wissenschaftlichen Leitung von Prof. Stefan Reindl. Die gesamten Ergebnisse der Studie werden am 21. Mai 2015 in Dreieich/Frankfurt im „The Aircraft at Burghof“ präsentiert. Mit der Preisverleihung werden sowohl Hersteller als auch Händlerverbände in den Bereichen Volumenhersteller, Premiumhersteller, große und kleine Importfabrikate und Nischenfabrikate mit der traditionsreichen Auszeichnung geehrt.

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