Umfrage Hohe Kosten treiben Produktion ins Ausland

Von Doris Pfaff Lesedauer: 2 min

Die Stimmung der Automobilindustrie hat sich zwar gegenüber der negativen Einschätzung vom Herbst deutlich gebessert. Aber: Wegen der hohen Energiekosten will jeder zehnte Betrieb seine Produktion ins Ausland verlagern. Das ergibt eine DIHK-Auswertung zur Konjunkturumfrage.

Auch wenn sich die Stimmung in der Autoindustrie gebessert hat: Die Aussichten geben keinen Grund zum Jubeln. Hohe Kosten und Fachkräftemangel setzen den Unternehmen in Deutschland zu, zeigt eine DIHK-Konjunkturumfrage.
Auch wenn sich die Stimmung in der Autoindustrie gebessert hat: Die Aussichten geben keinen Grund zum Jubeln. Hohe Kosten und Fachkräftemangel setzen den Unternehmen in Deutschland zu, zeigt eine DIHK-Konjunkturumfrage.
(Bild: frei lizenziert / Pixabay)

Laut einer Umfrage der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat sich die Stimmung der Automobilindustrie zum Jahresbeginn deutlich gebessert. Noch im Herbst 2022 ging etwa die Hälfte der befragten Unternehmen von einer Verschlechterung ihrer Geschäfte für 2023 aus, inzwischen glauben nur noch 12 Prozent daran.

Der DIHK-Sonderauswertung zur aktuellen Konjunkturumfrage zufolge erholt sich die Automobilindustrie, weil sich die Lieferengpässe und auch die Exportaussichten im Vergleich zum Herbst 2022 verbessert hätten. Allerdings könne nicht von „überschwänglichem Optimismus“ die Rede sein, weil nach wie vor die Folgen der Pandemie, der Fachkräftemangel und die hohen Energiekosten als erhebliche Risiken gesehen werden.

Denn nach drei Jahren Corona-, Lieferketten- und Energiepreiskrise sei laut DIHK die Finanzlage der Kraftfahrzeugbauer angespannt: Fast zwei von fünf (37 Prozent) meldeten eine problematische Finanzlage, Liquiditätsengpässe und Eigenkapitalrückgänge. Die zur Inflationsbekämpfung angehobenen Zinsen machten den Betrieben zusätzlich zu schaffen: 13 Prozent der Unternehmen beklagten einen erschwerten Fremdkapitalzugang und jeder Zehnte eine hohe Fremdkapitalbelastung.

Noch stärker trübten die strukturellen Risiken die Aussicht: allen voran die gestiegenen Strom- und Gaspreise – der Meinung waren 93 Prozent der befragten Betriebe. Mehr als jedes zehnte Unternehmen gab laut DIHK an, deswegen seine Produktion ins Ausland verlagern zu müssen. Bei den Zulieferern waren es laut Umfrage sogar 14 Prozent.

Der Anteil der Optimisten hat sich verdoppelt

64 Prozent der Unternehmen gaben an, beim Fachkräftemangel einen Höchststand erreicht zu haben. Drei von fünf Unternehmen sehen demnach auch in den gestiegenen Arbeitskosten ein ernst zu nehmendes Geschäftsrisiko. Die Bewertungen der befragten Betriebe zu ihrer Geschäftslage liegen damit unter dem 20-Jahres-Durchschnitt. Dennoch betrachtet knapp ein Drittel (31 Prozent) der Kraftfahrzeugbauer seine derzeitige Lage als gut. Rund 13 Prozent dagegen sehen ihre Geschäftslage negativ, so das Umfrageergebnis.

Grund für die Aufhellung des Stimmungsbildes sei laut DIHK vor allem der Rückgang der sehr negativen Einschätzung der Geschäfte im Herbst. Nur noch 12 Prozent der Autobauer gingen inzwischen von einer Verschlechterung ihrer Geschäfte aus, im Herbst war es noch 50 Prozent der Unternehmen.

Auch bei den Zulieferern sei die Stimmung deutlich besser. Noch im Herbst blickten fast 60 Prozent pessimistisch in die Zukunft, jetzt seien es nur noch 11 Prozent. Der Anteil der Optimisten habe sich von 7 auf 15 Prozent mehr als verdoppelt.

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