Bremsscheiben und Beläge im Test Hohe Preis-, aber kaum Leistungsunterschiede

Von Jakob Schreiner

Wie sich Bremsen aus dem freien Ersatzteilhandel im Vergleich zum Originalersatzteil schlagen, hat der ADAC jetzt genauer untersucht. Getestet wurden dabei sechs Bremsscheiben und Beläge zwischen 100 und 432 Euro für den VW Golf 7.

Die Fahrversuche wurden mit dem VW Golf 7 durchgeführt.
Die Fahrversuche wurden mit dem VW Golf 7 durchgeführt.
(Bild: ADAC)

Der ADAC hat fünf Bremsscheiben und -beläge aus dem freien Ersatzteilmarkt mit einem Original-Erstausrüsterprodukt verglichen. Die zentrale Erkenntnis der Tester: Die Teile unterscheiden sich vor allem hinsichtlich ihrer Kosten – weniger bei ihrer Performance. Fünf der insgesamt sechs getesteten Produkte (inklusive den OEM-Teilen) bekommen das Testurteil „gut“. Lediglich die im Test günstigsten Scheiben und Beläge bewertete der ADAC als „befriedigend“.

Als Referenzfahrzeug setzte der Automobilclub einen VW Golf 7 ein. Während der Hersteller für vier Scheiben mit Belägen 432 Euro verlangt, kosten sie bei der Budgetmarke Ridex gerade einmal 100 Euro. Als Testsieger kürte der Automobilclub die Scheiben-Beläge-Kombination von ATE für 250 Euro.

Laut dem ADAC lagen die Bremswege der fünf guten Produkte bei 100 km/h gerade einmal einen halben Meter auseinander. Sogar die etwas schwächere Ridex bremste im Normalfall nur einen Meter schlechter. Das liegt laut den Testern am serienmäßigen Bremsassistenten, der den Fahrer bei Notbremsungen unterstützt. Die Bremsen wurden dabei sowohl auf dem Prüfstand als auch in „kundennahen“ Fahrversuchen getestet und in den Kategorien Sicherheit und Lebensdauer sowie unter Umweltaspekten verglichen.

OEM-Teile mit hohem Belagverschleiß

Der Testsieger von ATE punktete mit den besten Reibwerten. Die Leistung fiel zwar unter Belastung etwas ab, überzeugte aber dennoch mit guten Werten. Das OEM-Teil zeigte hingegen eine konstante und hohe Bremsleistung, was zu einer vorhersehbaren und gleichbleibenden Bremsleistung führte. Die Tester kritisierten jedoch, dass der Belagverschleiß außergewöhnlich hoch gewesen sei.

Auch zwei Sportbremsen mit gelochten Bremsscheiben von Brembo und Zimmermann gehörten zum Testfeld. Sie überzeugten zwar mit der höchsten Bremsleistung, doch unter Beanspruchung (Fading) fielen sie unter den Reibwert der VW-Bremse. Dabei wurde auch hier der um ein Vielfaches höhere Scheiben- und Belagverschleiß der Brembo-Bremse erwähnt. Die Zimmermann-Bremse hingegen blieb beim Verschleiß moderat. Die gesamte Leistung war jedoch eher unauffällig.

Die beiden günstigsten Probanden von Bosch und Ridex zeigten geringe Verschleißwerte, schwächelten aber bei der Bremsleistung. Während die Tester der Bosch-Bremse noch knapp eine gute Bremsleistung bescheinigten, blieb die Ridex-Bremse mit ihrem Reibwert unterdurchschnittlich. Heiß gefahren fiel der Wert sogar noch mal spürbar ab.

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