Neue Händlerverträge Kia-Partnerverband sieht sich „vor vollendete Tatsachen gestellt“

Von Andreas Wehner

Kia Deutschland hatte in der vergangenen Woche bekanntgegeben, seinen Händlern zu kündigen und ihnen neue Verträge anzubieten. Jetzt meldete sich der Händlerverband zu Wort und widersprach den Aussagen des Importeurs, die neuen Regelungen seien abgesprochen gewesen.

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(Bild: Wehner)

Der Kia-Partnerverband hat der Darstellung des Importeurs widersprochen, dass die in der vergangenen Woche angekündigten neuen Händlerverträge mit dem Verband abgesprochen seien. Kia hatte am Freitag (22. April) verkündet, seinen Partnern zum 1. Mai mit zweijähriger Frist zu kündigen und den meisten einen neuen Vertrag anzubieten. Der Händlerverband habe kaum Einflussmöglichkeiten gehabt, heißt es in einer Mitteilung vom Donnerstag. Aufgrund einer Vertraulichkeitsvereinbarung habe man sich auch erst am Mittwoch (27. April) äußern können.

„Von ‚abgesprochen‘ kann keine Rede sein“, sagte Marcus Weller, Geschäftsführer des Verbands der Kia-Händler und Kia-Servicepartner Deutschland. „Bisher haben zwischen dem Verband und Kia Deutschland lediglich zwei Gespräche dazu stattgefunden in denen uns die zukünftige Strategie und bereits ein fertiger Vertrag präsentiert worden sind“, so Weller.

Grundsätzliches Verständnis für Anpassungen

„Grundsätzlich haben wir Verständnis, dass aufgrund der Veränderungen im Markt auch Anpassungen in der Beziehung zwischen Handel und Importeur erforderlich sind. Kein Verständnis hingegen besteht in der Vorgehensweise betreffend der Gespräche zu den Inhalten des Vertrages. Wir und die Partner werden vor vollendete Tatsachen gestellt“, sagte Verbandssprecher Holger Blochwitz.

Ein erstes Gespräch, bei dem Kia den Verbandsvertretern den Vertrag vorstellte, fand den Angaben zufolge im September 2021 statt. Im Anschluss daran ließ der Verband den Vertrag einer juristischen Prüfung unterziehen und machte grundsätzliche kaufmännische Anmerkungen. „Es ging hierbei um essenzielle Punkte wie beispielsweise, dass zukünftig die Vertragsware und die Marge in jährlichen Rundschreiben definiert werden soll, Kia sich das Recht auf einen Direktvertrieb sichert und digitale Produkte und Services vertraglich ausgeschlossen werden sollen“, erläuterte Weller.

In einem zweiten Gespräch am 7. April 2022 sei der Verband unter anderem darüber informiert worden, dass aufgrund seiner Einwände nun die Grundmarge Vertragsbestandteil ist. Zwar seien Formulierungen angepasst, ansonsten aber keine weiteren Einwände des Verbandes berücksichtigt worden. Bis Ende April sollen die Händler sowohl die Kündigung als auch die neuen Verträge erhalten. Eine erneute juristische Stellungnahme durch den Verbandsanwalt steht noch aus.

Mitte Mai will Kia vier regionale Roundtable-Termine anbieten und in Gespräche mit den Händlern zu den neuen Regelungen gehen. Der Verband plant seinerseits nach diesen Roundtables eine Informationsveranstaltung für alle Kia-Partner.

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