Mazda 3: Fahrerlebnis der besonderen Art

Autor / Redakteur: sp-x / Dipl.-Päd. Gerd Steiler

Der neue Mazda 3 hält im Fahrbetrieb, was er an Eigenschaften verspricht. Für den Handel interessant ist der Einstiegspreis, der neugierige Kunden in die Autohäuser locken dürfte.

Der neue Mazda 3 ist für mindestens 16.990 Euro ab Mitte Oktober erhältlich.
Der neue Mazda 3 ist für mindestens 16.990 Euro ab Mitte Oktober erhältlich.
(Foto: Mazda)

Small is beautiful – klein ist fein. So verkünden es die Autohersteller weltweit und präsentieren uns staunenden Kunden immer größere Fahrzeuge mit immer kleineren Motoren und immer tolleren Spritsparrekorden – auf den Testständen im offiziellen Prüfzyklus zumindest. Da trumpfen etwa Benziner mit Mini-Hubräumen rund um die Ein-Liter-Marke auf, von Profifahrern mit homöopathischem Gaspedaldruck bewegt.

Die Verbrauchswirklichkeit hinter den turbogetriebenen Direkteinspritzern ist im Fahrbetrieb von Otto Normalfahrer oft ernüchternd. Auch darum schert Mazda aus der Downsizing-Glaubensgemeinschaft aus. Big is beautiful – groß ist gut, heißt es auch beim neuen, ab 16.990 Euro erhältlichen Mazda 3. Und erste Fahrtests zeigen: Da ist was dran.

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Denn die Japaner bieten mit ihren zwei Benziner-Saugmotoren ein Fahr- und Sparerlebnis der anderen Art: Der 1,5-Liter mit 74 kW/100 PS und der in zwei Leistungsstufen angebotene Zweiliter (88 kW/120 PS und 121 kW/165 PS) sind dazu ultrahoch verdichtet (14,0:1) und entfalten ihre Kraft ganz ohne den Turbo-Schub der Downsizing-Konkurrenten. Das macht sich vor allem im unteren Drehzahlbereich bemerkbar, wo selbst der kleinste Benziner so flott loslegt wie der Japaner mit der langen Schnauze das schon optisch verspricht.

Zackiges Fahrverhalten

Allerdings fehlt genau der besagte Turbo-Effekt der Wettbewerber wie Seat oder Ford eben dann, wenn es beispielsweise knackig bergauf geht. Dann ist in allen Leistungsstufen der Benziner eifriges Schalten angesagt. Mit dem famosen Sechsganggetriebe macht das allerdings viel Vergnügen. Und auch die Sechsgang-Automatik bringt den 3er-Piloten weich schaltend zügig voran. Wenn er denn das Geld dafür hat. Aber dazu gleich mehr.

Das sportlich-direkt übersetzte Lenkrad vermittelt besten Fahrbahnkontakt. Feinarbeit an der McPherson-Vorder- und aufwendiger Multilink-Hinterachse sorgen für ein zackiges Verhalten. Der Mazda 3 bleibt dennoch lange neutral, bis der Fahrer beim ersten Untersteuern nachdrücklich durch den Schleuderschutz eingefangen wird. Das macht Freude – allerdings eher dann, wenn Beifahrer und Kinder auf dem Rücksitz über einen robusten Magen verfügen. Denn schon der Basis-Mazda 3 in Prime-Line-Ausstattung lässt seine Insassen über raueres Geläuf nicht im Unklaren – und jener mit den 18-Zoll-Felgen in der Topversion rollt sogar auf Spaniens Autobahnen spürbar ab. Da könnte die angekündigte Powervariante MPS ein Bandscheiben-Härtetester werden, wenn Mazda sich nicht zügelt.

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