Mercedes hofft nach Absatz-Sommerloch auf Entspannung im Herbst
Der August war der dritte Monat in Folge, in dem die Neuzulassungen von Mercedes-Benz hinter denen aus dem Vorjahr zurückblieben. Der Autobauer selbst macht dafür vor allem zwei Dinge verantwortlich.
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Der Sommer 2018 war für Mercedes-Benz keine Erfolgsstory – zumindest was die nackten Neuzulassungszahlen betrifft. Im August lag der Wert nach zuvor jahrelanger Rekordfahrt nun bereits zum dritten Mal unter dem des Vorjahresmonats. 155.918 weltweit erstmals zugelassene Einheiten bedeuteten ein Minus von 8,5 Prozent. Im Gesamtjahr liegt die Marke mit 1.512.268 Auslieferungen damit nur noch knapp über dem Vorjahresniveau (+1,1 %).
Verantwortlich macht der Autobauer für die aktuelle Durststrecke hauptsächlich zwei Dinge: Zum einen komme man von einem extrem hohen Niveau aus dem Vorjahr, zum anderen sieht es in einigen wichtigen Märkten bei der Modell-Verfügbarkeit derzeit nicht allzu toll aus, wie eine Sprecherin auf Nachfrage von »kfz-betrieb« erklärte. Gerade in den USA (-19,8 % im August) und in Deutschland (-14,8 %) habe die Marke mit den Engpässen zu kämpfen. Einige volumenstarke Modelle wie die A- und C-Klasse sind noch nicht überall verfügbar. In Europa kommt die Umstellung auf den neuen Prüfzyklus WLTP hinzu, die zu längeren Lieferzeiten führt. Darüber hinaus liefert der Hersteller in Deutschland einige Diesel-Fahrzeuge derzeit nicht aus, weil die neuesten Software-Varianten für die Abgasreinigung vom Kraftfahrt-Bundesamt (KBA) noch nicht freigegeben sind. Man sei aber zuversichtlich, dass sich die Lage im Herbst wieder entspanne, so die Sprecherin. An Auftragseingängen mangele es auf keinen Fall.
In China lag Mercedes im August zwar im Plus (+5,5 %), konnte das Tempo aus den vorherigen Monaten aber nicht halten. Per August steht für das Premiumfabrikat im größten Automarkt ein Zuwachs von 13,9 Prozent in den Büchern.
Modellseitig bleiben auch bei Mercedes die SUVs weiter hoch im Kurs. Mit 541.120 Einheiten war mehr als jedes dritte neue Auto mit Stern ein Hochbeiner. Perspektivisch soll von dieser hohen Nachfrage-Basis auch das vergangene Woche neu vorgestellte Elektro-SUV EQC profitieren, die Markteinführung erfolgt allerdings erst Mitte 2019.
Die Flaute bei Mercedes sorgt aktuell auch dafür, dass sich die Konkurrenz wieder näher heranpirscht, nachdem die Schwaben das Rennen unter den deutschen Premiumherstellern in der jüngeren Vergangenheit meist nach Belieben dominiert hatten. Audi lag im August wie auch schon im Juli beim Absatz fast gleichauf. Allerdings sollte man dabei beachten, dass die Ingolstädter wegen der Umstellung auf WLTP viele Zulassungen nach vorne zogen. Die August-Zahlen von BMW liegen derzeit noch nicht vor.
Smart holt weiter auf
Für Daimlers Kleinwagen-Tochter Smart verliefen die Sommermonate dagegen erfolgreicher als bei Mercedes. Nachdem die Marke im ersten Halbjahr doch mächtig geschwächelt hatte, geht es nun Schritt für Schritt voran bei den Neuzulassungen. Im August waren es weltweit 8.470 und damit 9,8 Prozent mehr als im Vorjahresmonat. Im Gesamtjahr kommt Smart damit dem eigenen Vorjahresniveau immer näher, per August stehen unter dem Strich 85.534 Einheiten (-2,6 %).
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