Mercedes investiert im Transportersegment
Mercedes-Benz bringt im Herbst 2010 neue Versionen des Vito, Viano und Viano Marco Polo auf den Markt. Die Modelle sollen helfen, im Segment der leichten Nutzfahrzeuge wieder Marktanteile gut zu machen.
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Ein Großraumvan bietet einfach mehr: Mehr Auto, mehr Platz, mehr alles. Mehr Raum, oder zumindest eine konstante Position, wird das Transportersegment auch in Zukunft bei den Absatzzahlen einnehmen. Gewerbekunden im urbanen Bereich nutzen die wendigen Nutzfahrzeuge, um ihre Ware zu transportieren oder ihren Außendienst auf Dienstfahrt zu schicken.
Ebenso wird es weiterhin Großfamilien geben, die ihre sieben Sachen dabei haben wollen, wenn sich die Schiebetüren schließen, und nicht ein oder zwei davon zu Hause lassen möchten. Von Camping-Freunden, die sich morgens gerne vom Meeresrauschen wecken lassen, ganz zu schweigen.
Dementsprechend ist das Transporterprogramm von Mercedes-Benz weiterhin dreigleisig ausgerichtet: Mit dem Vito, dem Viano und dem Viano Marco Polo will die Stern-Marke gegenüber dem T5 in all seinen Variationen Boden gut machen. Per Ende August standen 7.700 Vito- und Viano-Zulassungen (dazu noch 2.300 Sprinter) gut 24.000 T5-Verkäufe gegenüber.
250 Millionen Euro sind in die Forschung und Entwicklung der neuen Modell geflossen. „Wir haben in den schwierigen Zeiten während der Finanzkrise 2009 investiert. Das zahlt sich jetzt mit den neuen Produkten aus“, sagte Volker Morningweg, Leitung Mercedes-Benz Vans, während der Produktpräsentation in Hamburg.
Dem Viano haben die Stuttgarter ein Komfortfahrwerk und eine neu gestaltete Fahrzeugfront mit Reflexions- beziehungsweise Bi-Xenon-Scheinwerfern inklusive Tagfahrlicht verpasst und ihn serienmäßig mit elektrisch anklappbaren Außenspiegeln ausgestattet. Erhältlich ist der Vito neben den bekannten Grundmodellen Kastenwagen, Kombi und Mixto auch in den Versionen „Vito Crew“ als Einsteiger-Kombi, „Vito Kombi Standard“ und als gehoben ausgestatteter „Vito Shuttle“. Zudem sollen neue Motoren und Getriebe den Verbrauch und die Emissionen senken.
Blue-Efficiency-Technologie ist Trumpf
Im Mittelpunkt der Neuerungen des Viano steht ein komplett neu entwickelter Antrieb. Sämtliche Motoren erfüllen die Abgasstufe EU 5 und haben die Verbrauchswerte und den CO2-Ausstoß gegenüber den Vorgängermodellen gesenkt. Eine besondere Bedeutung spielt dabei neben dem neuen Sechsgang-Schaltgetriebe ECO Gear die serienmäßige Blue-Efficiency-Technologie mit ECO-Start-Stopp.
Die neuen Vierzylinder mit variabler Turbinengeometrie leisten im Viano CDI 2.0 100 kW (136 PS) bzw. 120 kW (163 PS) im Viano CDI 2.2. Alle Dieselmotoren verfügen über einen Oxidationskatalysator, einen Partikelfilter sowie eine gekühlte Abgasrückführung. Der V6 im Viano CDI 3.0 wartet mit einer Leistung von 165 kW (224 PS) auf. Der Viano 3.5 und sein V6-Benzinmotor sogar mit 190 kW (258 PS). Insgesamt sind im Vito und Viano 70 Prozent Gleichteile verbaut.
Auch den Transporter Vito hat Mercedes-Benz umfassend modifiziert. Neben der 100 kW- und 120 kW-Version des Vierzylinders, die sich auch im Viano findet, ist der Vito auch mit schmalen 70 kW (95 PS) erhältlich. Ebenfalls sind die beiden V6-Motoren für den Vito bestellbar. Noch in der Testphase befindet sich die batteriebetriebene Version des Vito. Dieser soll jedoch 2011 Serienreife erlangen.
Nach oben geht immer
Der Einstiegspreis für den Viano „Trend“ liegt bei 32.520 Euro netto für den CDI 2.0 mit 100 kW. Je nach Länge (kompakt, lang, extralang) müssen die Kunden tiefer in die Tasche greifen. Die hochmotorisierte Version mit 190 kW startet bei 40.010 Euro brutto. Wer noch etwas mehr Komfort wünscht, der ist mit der „Ambiente“-Version gut bedient. Hier startet der Viano bei 42.470 Euro brutto als Basisversion.
Den Vito können die Transporterkunden als Kombi ab 25.770 Euro netto und als Kastenwagen „Worker“ ab 18.990 Euro netto erwerben.
Camperherzen dürfen ab 41.190 Euro netto anfangen zu frohlocken. So viel kostet die „Westfalia“-Version des Viano Marco Polo. Als „Fun“ beginnt die Preisliste bei 33.230 Euro netto. Bei allen drei Fahrzeugen lässt die Liste der Sonderausstattungen kaum Wünsche offen. Getreu dem Motto. „Nach oben geht immer!“
Effizienz bei der Entwicklung im Fokus
Die Entwickler bei Mercedes-Benz hatten bei der Produktentwicklung der Fahrzeuge immer im Fokus, sämtliche Kosten zu senken, die während des Lebenszyklus’ des Fahrzeugs anfallen, und die Fahrzeuge wirtschaftlicher zu machen, erklärt Thomas Urbach, Vertriebsleiter Mercedes-Benz Transporter in Deutschland, im Gesprach mit »kfz-betrieb ONLINE«.
„Unsere neuen Motoren im Vito und Viano verbrauchen bis zu 15 Prozent weniger Kraftstoff als zuvor, und beim Vito konnten wir zusätzlich die Nutzlast um bis zu 100 Kilogramm steigern“, so Urbach. Dass die Vorleistung des Herstellers vom Markt angemessen honoriert wird, steht für ihn dabei außer Frage. Mercedes-Benz und Volkswagen halten in Deutschland im Segment der mittelgroßen Vans zusammen einen Marktanteil von fast 80 Prozent. „Das zeigt deutlich, dass die deutschen Kunden auf Produkt- und Servicequalität großen Wert legen“, schließt Urbach.
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