Mitsubishi: Outlander soll an frühere Erfolge anknüpfen
Der neue Outlander setzt nicht auf Effekte sondern auf Nutzwert. Mit einem niedrigen Verbrauch und Platz selbst in der dritten Reihe soll das Kompakt-SUV verlorene Kunden für die Marke zurückgewinnen.

Fast alle Hersteller wollen heute hoch hinaus in der Klasse der kompakten SUV. Kein Wunder, trotzt doch allein dieses Marktsegment konsequent allen Absatzkrisen. Mit der dritten Generation des Outlander besinnt sich nun Mitsubishi neuer alter Stärken. Schließlich zählten die Japaner früher zu den Marktführern im Bereich der Crossover- und Allradmodelle. Deshalb soll der neue Outlander Besonderes bieten, wenn er Anfang Oktober in die Schauräume der deutschen Mitsubishi-Händler kommt.
Die Optik zumindest zeigt dieses Besondere nicht, die kriegerische Optik mit gewaltigem Jetfighter-Kühlergrill wie beim Vorgänger und vorläufig noch beim kleineren ASX ist schon wieder Vergangenheit. Stattdessen schmückt sich der 4,66 Meter lange und nur 1,68 Meter hohe SUV mit einem glattgebügelten Kleid in dezenter Eleganz und frischen inneren Werten für Familie und Freizeit sowie die Rolle des Businessliners. Zeichen setzen will der Outlander nicht mehr durch provozierende Formen, sondern nur noch durch praktische Talente, technische Neuerungen und vergleichsweise günstige Preise.
Zur Markteinführung des fünf- und optional auch siebensitzigen Mitsubishi stehen zwei Vierzylinder mit 110 kW/150 PS Leistung bereit – als Benziner in magerer Basisausstattung (ab 24.490 Euro) und als hochwertig ausstaffierter Diesel (ab 30.690 Euro). Zwar zählen beide Aggregate mit Zykluswerten ab 6,5 bzw. ab 4,8 Liter auf 100 Kilometer als Fronttriebler bereits zu den sparsamen Vertretern ihrer Zunft, ein wahrer Brandstifter als Brennstoffknauser folgt jedoch erst im kommenden Jahr. 1,7 Liter Kraftstoff pro 100 Kilometer lautet die Verbrauchsvorgabe von Mitsubishi für den Outlander Plug-In-Hybrid. Dieser kombiniert den 2,0-Liter-Benzinmotor mit zwei bereits aus dem kleinen i-MiEV bekannten Elektromotoren und soll sich damit als erster aufladbarer Hybrid-SUV auch abseits befestigter Straßen wohlfühlen.
Bis zur Markteinführung des voraussichtlich über 40.000 Euro teuren technischen Innovationsträgers bietet die „Inform“ genannte Basisversion des Outlander Sparpotential sowohl gegenüber der jetzt abgelösten Generation des SUV als auch gegenüber vielen Wettbewerbern. So bleibt der Preis unverändert trotz umfangreicherer Serienausstattung mit sieben Airbags, Tempomat und deutlich hochwertigeren Materialien im Interieur. Die Sitze sind merklich komfortabler als bislang, vor allem in der zweiten Reihe, die sich um bis zu 25 Zentimeter vor- oder zurückschieben lässt.
Außerdem kann die aufpreispflichtige dritte Sitzreihe eher als bisher genutzt werden, auf kurzen Etappen genügt sie jetzt sogar Erwachsenen, sofern der beschwerliche Einstieg nicht abschreckt. Sehr angenehm ist die deutliche Absenkung des Innengeräuschniveaus während Autobahnfahrten, in diesem Punkt kann sich der Mitsubishi nun mit den Besten messen. Voraussetzung ist allerdings, dass der Fahrer frühzeitig hochschaltet, was beim sehr drehfreudigen Benziner einige Selbstdisziplin erfordert.
Allerdings fehlt dem Ottomotor doch etwas Drehmomentstärke im niedrigen Drehzahlbereich und auch das Maximum von 195 Nm bei 4.100/min genügt nur geringen Ansprüchen. Bedauerlich ist zudem, dass kein drehzahl- und verbrauchsenkender sechster Gang für den Benziner zur Verfügung steht. Als Alternative gibt es die hierzulande weniger beliebte CVT-Automatik, die mit Allradantrieb gekoppelt ist und dennoch laut Norm 0,2 Liter sparsamer pro 100 Kilometer sein soll als der Handschalter. Dafür lässt es der stufenlose Automat deutlich beschaulicher angehen, der Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 gelingt erst nach 12,6 Sekunden, während sich der Handschalter immerhin mit 10,6 Sekunden begnügt.
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