Musk: „Werden mehr Model Y bauen als Model S, X und 3 zusammen“
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Tesla hat mit dem Model Y sein kommendes, viertes Modell enthüllt. Wie gewohnt klopfte Firmenchef Elon Musk dabei den einen oder anderen Spruch. Das mindestens 39.000 Dollar teure Auto soll Tesla ab Herbst 2020 in ganz neue Sphären hieven.

Tesla hat in Los Angeles sein neues Model Y vorgestellt. Das SUV auf Basis des aktuellen Hoffnungsträgers Model 3 soll der nächste und entscheidende Schritt zur Eroberung des Massenmarkts sein und dem Unternehmen von Tech-Milliardär Elon Musk endgültig den Ausbruch aus der Luxus-Nische ermöglichen. Doch es ist wie so oft bei Tesla: Was vielversprechend klingt, ist mit hohen Risiken und Fragezeichen verbunden. Fest steht: Tesla ist schon mit seiner bestehenden Produktpalette immens im Stress und steht massiv unter Druck.
Die feierliche Präsentation des Model Y in Los Angeles war ein Heimspiel für Elon Musk. Der Tesla-Chef wurde mit tosendem Applaus begrüßt, als er zum Right-Said-Fred-Song „I'm too sexy“ die Bühne enterte. Verabschiedet wurde er hinterher wie ein Rockstar mit „Elon, Elon, Elon“-Sprechchören. Kein Wunder, denn zum Event in Teslas Design-Studios waren neben einigen Journalisten fast nur Fans des Unternehmers geladen. Die Börsenaufsicht, mit der Musk im Clinch liegt, die Investoren, die auf einen Absturz der Tesla-Aktie setzen – all das spielte hier keine Rolle.
Musk war sichtlich angetan von der großen Euphorie um seine Person, ließ sich sogar zu hüftsteifen Tanzschritten hinreißen und wirkte insgesamt eher wie ein Guru im Kreis seiner Jünger als ein gestresster Top-Manager. Bevor der 47-Jährige zur Vorstellung des Model Y kam, lieferte er den Anhängern noch eine Kurzversion der aus seiner Sicht einzigartigen Erfolgsgeschichte Teslas: „Vor elf Jahren haben wir im wahrsten Sinne des Wortes ein einziges Auto hergestellt und in einem Jahr wird es eine Million sein.“
Dann fuhr das neue SUV auf die Bühne, das ab 2020 produziert werden soll und laut Musk alles übertreffen wird, was es je an Nachfrage nach Tesla-Autos gegeben hat: „Wir werden wahrscheinlich mehr Model Y bauen als Model S, X und 3 zusammen“. Bereits im Januar hatte der Tesla-Chef gesagt, dass die Nachfrage nach dem neuen Wagen doppelt so hoch sein könnte wie die beim Model 3. So gesehen wäre das Model Y sogar Teslas bislang wichtigstes Fahrzeug.
Startpreis soll bei 39.000 Dollar liegen
Mit dem Model X gibt es bereits ein Tesla-SUV. Doch dabei handelt es sich um ein teures Luxusgefährt mit Flügeltüren, ein Statussymbol für reiche Kundschaft, bei dem Musk seinen ausgefallenen Ideen mehr oder weniger freien Lauf ließ und nicht besonders auf die Kosten achtete. Mit dem Model Y soll nun quasi die Jedermannversion folgen. Der neue Siebensitzer wird laut Musk im Herbst 2020 auf die Straße kommen. Die Reichweite soll bis zu 480 Kilometern pro Batterieladung betragen. Der Einstiegspreis liegt bei 39.000 Dollar vor Steuern und E-Autoprämien.
Teslas Plan mit dem Auto besteht darin, eine SUV-Variante auf Basis des Model 3 anzubieten. Bereits mit jenem Auto hatte der Hersteller einen so großen Hype ausgelöst, dass teils vom „iPhone auf Rädern“
gesprochen wurde, weil manch Analyst dem Wagen ähnlich revolutionäre Innovationskraft wie Apples erster Smartphone-Generation zutraute. Dabei liegen Fahrzeuge wie das Model 3 eigentlich nicht mal im Trend. Statt Mittelklasse-Limousinen boomen SUVs – und das nicht nur in den USA. Das Model Y käme also gerade recht.
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