Neuwagenpreise fahren Netto-Einkommen davon
CAR-Institut vergleicht Entwicklung der Durchschnittswerte
| Autor: Andreas Grimm
Der durchschnittliche deutsche Autokäufer hat immer größere Schwierigkeiten, sich einen Neuwagen zu leisten. Gemessen am durchschnittlichen Nettogehalt muss er nach Berechnungen des Center of Automotive Research (CAR) an der Universität Duisburg-Essen derzeit fast doppelt so lange arbeiten, um sich einen Neuwagen anschaffen zu können, wie vor 30 Jahren.
Den Angaben zufolge kostete 1980 ein neues Auto im Schnitt das 9,4-fache eines durchschnittlichen Nettogehalts. Heute muss der Kaufinteressent das 15,7-fache für den Neuwagen hinlegen. Anders gesagt: Während sich die durchschnittlichen Nettogehälter in den vergangenen 30 Jahren von 899 Euro auf 1.654 Euro noch nicht einmal verdoppelt haben, sind die Pkw-Preise auf das Dreifache gestiegen – von 8.420 Euro auf 25.893 Euro.
Die 10.000-Euro-Marke als durchschnittlicher Anschaffungspreis für einen Neuwagen wurde bereits 1984 übertroffen, die 20.000-Euro-Grenze fiel im Jahr 2000. Mittlerweile rückt die 30.000-Euro-Marke immer näher: Das CAR geht für das laufende Jahr von einem durchschnittlichen Neuwagenpreis von 26.400 Euro aus.
Sinkende Preise waren in den vergangenen 32 Jahren die Ausnahme. So kam es Anfang der 90er Jahre im Zuge der deutschen Einigung zu einem Rückgang um rund 50 Euro für das Durchschnittsfahrzeug. Dahinter steckte aber in erster Linie ein statistischer Effekt, da in den neuen Bundesländern eine große Zahl an preiswerteren Kleinwagen neu angemeldet wurde.
Für einen wahren Preisrutsch hingegen sorgte die Abwrackprämie: Von 2008 auf 2009 sank der durchschnittliche Neuwagenpreis um gut 3.000 Euro auf 21.775 Euro. Schon 2010 lag er mit 24.913 Euro aber wieder über dem Ausgangsniveau.